finidi schrieb:
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Nur fehlt es mir an einem kritischerem Umfeld, das auch als Korrektiv wirken kann vielleicht sogar sollte. Etwas kleiner betrachtet finde ich es einfach schade, wie wenig Ansatzpunkte hier für sachlich - kritische Diskussionen zugelassen werden. Aber das wird sich vermutlich nicht mehr so schnell ändern. Sinnbildlich hierfür die an mich gerichtete Frage von chris.
Naja, Du stellst in Bezug auf meinen Beitrag eine These auf, die Du nicht mal mit Argumenten belegen kannst. Dass das in einer Diskussion nicht funktioniert lernt man schon im Deutschunterricht achte Klasse. Es ist schon komisch wenn einem abgrundtiefe Naivität in einer "Alles ist super"-Manier vorgeworfen wird, wenn man nur sagt, dass man optimistisch in die Saison geht. Ich nehme zum Beispiel auch in dieser Saison nicht das A-Wort in den Mund. Der Trainer macht es jetzt schon, was ich ehrlich gesagt schon jetzt für einen Fehler halte. Ich fordere seit Anfang des Jahres schon eine Verstärkung der Abwehr und gehe nur bedingt mit Pavlov konform, dass sich die Abwehr über den Sommer hinweg stabilisiert und verbessert hat. Einzig bei Heider habe ich die Hoffnung auf eine entscheidende Entwicklung. Das sind schon mal zwei fundamentale Kritikpunkte meinerseits. Soll ich aber deswegen nun sagen "Das wird die Saison nix!"? Nein, denn die positiven Aspekte, wie punktuelle Verbesserung der Offensive, breiter Kader und ein weiterhin sich verbesserndes Umfeld überwiegen bei meiner Einschätzung, dass die Saison unterm Strich wieder erfolgreich sein kann, was aber nicht gleichzeitig bedeutet, dass ich erwarte, dass man das letzte Playoffspiel der Saison gewinnt. Dieses A-Wort ist für mich kein MUSS. Auch weil ich unsere Abwehr für die Crunchtime nicht gewappnet genug sehe.....
Und dann kommen wir zum warum, weshalb, wieso....
Und nochmal: vielleicht vorbeugend und zur Erklärung meiner Motivation: Das Potential an diesem Standort wird nicht ausgeschöpft und das ärgert mich. Ich kenne noch sehr gut die Hochzeiten des Regensburger Eishockeys (gemeint Aufstieg 2.Bundesliga in Jahr 2(?) der DA. Die Begeisterung, die da geherrscht hat ist gefühlt Lichtjahre weit weg von dem gegenwärtigen Gedümple. Nachwuchs und Konzept dort: absolut top. Personalpolitik und Strategie erste Mannschaft eher nicht. Und ja, gute Spieler kosten Geld... Nur, wenn ich es in einer Stadt wie Regensburg nicht schaffe - über Jahre - die Kohle zu akquirieren, dann läuft etwas falsch. Das is für mich Fakt. Ja, der Jahn, und die REWAG und was weiß ich, da werden jetzt wieder wie jedes Jahr die gleichen Argumente kommen ... wir stagnieren. Wir haben ein oder zwei oder mehr Jahre vergeben, ohne wirklich weiterzukommen. Personelle Fehlentscheidungen - insbesondere Bindung und Vertragsdauer von dem ein oder anderen Spieler.
Ein gestandener Stürmer und zwei Verteidiger, dazu jetzt schon und perspektivisch dieser Bomben- Nachwuchs. Das wärs aus meiner Sicht gewesen - auch schon für letzte Saison.
Für die Freunde von Totschlagargumenten: „Mach‘s besser“ in einem Diskussionforum (!) entrkräftet für mich nach wie vor nicht die Argumentation und inhaltliche Auseinandersetzung.
Den Kernpunkt habe ich mal fett markiert und um diesen dreht sich Deine ganze Kritik des zweiten Absatzes. Wir können uns sicher sein, wenn genug Geld da wäre, hätte man sich mit einem Schwamberger und Sokolov nicht zufrieden gegeben und Gulda oder Tippmann wären (meiner Meinung nach) nicht mehr im Kader und entsprechend ersetzt. Warum nicht mehr Geld da ist, dafür kann man viele Gründe aufzählen. Ja, der Jahn, der schöpft schon einiges ab. Ist nun mal so. Dazu haben wir einen enorm breiten Kader. Kein Spieler tritt dort kostenlos an. Ein weiterer Punkt, der anscheinend noch sehr nachwirkt sind die Zeiten in denen die Fehler gemacht wurden und dort "was falsch" gelaufen ist. Ein wundervolles Beispiel ist die mittlerweile allseits bekannte Geschichte eines ehemaligen Funktionärs, der in einem "besonderen" Zustand zu einem wichtigen Treffen mit einem potentiellen Sponsor erschien. Der Sponsor ist dann eingestiegen, aber nicht bei uns sondern bei dem anderen großen Verein in Regensburg und das im großen Stil. Unseren Funktionär hat er damals hingegen rausgeschmissen. Da muss noch viel aufgearbeitet und Klingeln geputzt werden. Das geht nicht von heute auf morgen und glaubt man Sommerer im Interview hat man da schon Erfolge. Die 2-3 großen Bigplayer im Sponsorenbereich wird man aber wohl auf kurze Zeit nicht gewinnen können. So gesehen sind auch die berühmten großen Sprünge nicht möglich. Wenn man nun in Anbetracht der vorhandenen Mitteln nun Kritik an der Strategie der GmbH übt, dann sollte man sich auch überlegen welche Alternativen es gäbe. Im Grunde gibt es auch nur eine. Kosten abseits des Spieleretats senken und die Budgetierung entsprechend ändern. Das heißt, die Organisation verschlanken, Mitarbeiter kündigen, die Unterstützung des e.V. auf ein Mimimum senken, was evtl das Aus des DNL-Teams zu bedeuten hätte. Den Spielerstamm auch auf ein Minimum senken und mit ca 20 Spielern in die Saison gehen und dafür mehr in die Qualität und Erfahrung investieren und das weitestgehend ohne junge Spieler. So eine ähnliche Ausrichtung hatten wir vor zwei Jahren schon mal. Ging dezent in die Hose. Gäbe es andere Wege? Mir fallen keine ein. Vielleicht sollte man beim Manni Schwabl anfragen, wie er das schaffte mit seinen drittklassigen Hachingern an die Börse zu gehen. Vielleicht kann man da Gelder akquirieren, keine Ahnung. Jedenfalls ist mein Eindruck, dass man derzeit so ziemlich das beste aus den vorhandenen Mitteln herausholt und besonders nicht den dritten oder vierten Schritt vor dem zweiten macht. Mir kommen dabei immer die Worte von Sven Gerike in den Sinn, der damals immer um Geduld gebeten hat was die Nachwuchsarbeit angeht. Die Geduld zahlt sich jetzt mit Herrmann, Vogel oder Sauer schon mal aus. Auch ein Reisnecker wäre ohne der Vision von Gerike damals wohl nie nach Regensburg gekommen. Dieses Fundament, das damals 2008 noch teils ziemlich belächelt wurde steht mittlerweile auf soliden Füßen, muss aber immer wieder und Jahr für Jahr verteidigt werden. Man muss sich dabei immer vor Augen halten was wir vor gut 10 Jahren hatten. Wir standen vor einem Scherbenhaufen. Dazwischen gab es 1-2 weitere unsägliche Phasen Abseits des Eises, die für den Standort eher destruktiv als förderlich waren. Dass sowas nicht von heute auf morgen um 180° gedreht werden kann ist eigentlich klar. An anderen Standorten mein(t)en irgendwelche Traumtänzer den Fans weiß zu machen, dass über Nacht dort der Himmel voller Geigen hängt und alles nun Vollgas gibt. Uckermann in Duisburg ist da nur EIN Beispiel.
Ich erwarte, wie gesagt, auch heuer nicht Aufstieg. Begründet habe ich meine Haltung oft genug. Vielleicht wird der Finne ja unser Königstransfer, der am Ende den Unterschied dann doch ausmacht. Was die Verträge angeht bleibe ich gelassen, denn Papier ist geduldig und bei den langen Verträgen muss man bei unseren Kontispielern auch mal abwarten was mit deren Pässen passiert. Ich denke untätig ist man in diesem Bereich bei beiden nicht, auch wenn man sich nach Außen bei diesem Thema im "3-Affen-Prinzip" übt, nach dem Motto "Ich weiß (hör) nix, ich seh nix, ich sag nix"
ich hoffe, der Diskussionsbeitrag war nun sachlich genug
chris