ice.bear#86 schrieb:
Ich bin da auch bei ice.bear, es ist brutal gefährlich, man wiegt sich mit den letzten (auch überzeugenden) Punktgewinnen zwar nicht in Sicherheit, aber wähnt sich doch (mit Vorsprung) auf dem richtigen Weg. Ist auch so, aber das Restprogramm ist ebenso brutal schwer und kann uns schnell nach hinten schieben.

Einige von uns, ich war auch dabei, haben für sich und für uns so "Fahrpläne", "Kalkulationen" o.ä. ähnliches erstellt, wie die letzten Wochen der Hauptrunde laufen müssen, damit wir evtl doch diesen wichtigen Platz 10 erreichen können und uns dann für eine grandiose Saison belohnen können. Daraus ist von EVR_79 auch dieses Thema entstanden. Danke dafür.

Bisher ging mein Plan auch super auf, die Eisbären liegen m.M.n. voll auf Kurs, haben auch stark gespielt und auch gepunktet, so wie gestern der "kalkulierte" wichtige 3er gegen Selb. Einziger Haken an all diesen und meinen "Kalkulationen": die Konkurrenz, allen voran Weißwasser und Crimmitschau, halten sich nicht an deren "Kalkulationen", punkten oder gewinnen Spiele, die "nicht geplant" waren für uns. So wie gestern Crimme in Freiburg.

Meiner "Kalkulation" nach geht es jetzt auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen raus zwischen Weißwasser, Crimmitschau und uns um die Plätze 9, 10 und 11, d.h. zwei könnten es schaffen, einer verfehlt das vorzeitige Ziel. Sehr bitter.

Unser Restprogramm ist ebenso hart wie das von Weißwasser und Crimmitschau. Die Schlüsselspiele sicherlich die direkten Duelle am Freitag Zuhause gegen Weißwasser und am letzten Spieltag in Crimme. Wegen mir dürfte gerne vor diesem letzten Spieltag die Entscheidung gerne schon gefallen sein. Ein Finale auswärts bräuchte ich jetzt nicht.

Unsere weiteren Spiele, auswärts gegen die aktuell wohl stärkste Mannschaft nach Kassel Dresden, dann Zuhause gegen den DEL-Absteiger aus Krefeld, die gestern auch in LA wieder gezeigt haben, wie einerseits launisch andererseits wie stark sie sein können. Boah, echt schwierig.

Es bleibt spannend und saueng. Nächste Herausforderung kommenden Freitag gegen Weißwasser. Da brauchen die Eisbären einen ähnlich starken Auftritt wie gestern gegen Selb. Eine bessere Chancenverwertung würde dann hierbei ungemein helfen.

Selb und Heilbronn kann man schon abschreiben, 8 Punkte in 4 Spielen holen die niemals auf uns auf.

Crimmitschau ist das Problem, denen traue ich auf jeden Fall Siege gegen Krefeld, Bad Nauheim und uns zu.

Drogba2K6 schrieb: Ich seh Crimme jetzt auch als unseren Hauptkonkurrenten um Platz 10.
Heilbronn hat am vergangenen Wochenende in Krefeld und gegen Ravensburg gewonnen. Abschreiben würde ich die fei noch nicht.
Andererseits könnten wir theoretisch sogar noch Platz 8 erreichen. Freiburg hat 4 der letzten 5 Spiele verloren und steht aktuell vier Punkte vor uns. Freilich tun wir besser daran, nach unten zu schauen. Theoretisch könnte aber sogar besagtes Freiburg am letzten Wochenende mittendrin im Abstiegskampf stecken - verrückte Liga (aber spannend!).

ice.bear#86 schrieb:
Wieso "tun wir besser daran, nach unten zu schauen"? Das Team geht ja wohl in jedes Spiel mit dem Ziel, dieses zu gewinnen. Ist es da nicht wurscht, wohin "wir" schauen?

Phil

Ganz ehrlich, als Team schau ich am Freitag wenn überhaupt (!!) eher nach Freiburg und will die noch mit in den Kampf um Platz zehn ziehen. Verlieren sie und gewinnen Crimmitschau und wir sind sie auf einmal auch wieder mit dabei und dann schaltet sich der Kopf ein. Solange wir einen kühlen Kopf bewahren ist mir ein Vierkampf um Platz 10 lieber als ein Dreikampf.

Letztlich gilt aber zunächst nur der Blick auf uns! Freitag den Dreier holen und wir machen einen noch größeren Schritt als am Sonntag in Richtung Preplayoffs.

chris

Ich finde es ein bisschen gefährlich, nach oben zu schauen und die Gefahr des Abrutschens aus dem Blick zu verlieren bzw. nicht ernst zu nehmen, weil "wir sind ja dran". Kann aber daran liegen, dass ich mal mit einer Mannschaft im Fußball genau so abgestiegen bin.
Natürlich habt Ihr recht, es ist besser mit der Einstellung "wir können etwas gewinnen" ran zu gehen als mit der Angst vor der Niederlage. Und es ist das Privileg der Fans, träumen zu dürfen
Also: Attacke auf Pre-Playoff-Heimrecht!

In Freiburg wird man vergangenes Wochenende auch mit etwas Sorgenfalten auf die jeweiligen Endergebnisse geschaut haben. Das "direkte" Duell mit Crimmitschau wenn sie gewonnen hätten, wäre ihnen und den Eisbären sicher lieber gewesen. Mit einem Sieg hätte Freiburg mit 72 Punkten einen komfortablen Vorsprung auf Platz 9 und würde auf Platz 7 und sogar Platz 6 schielen. So schnell kanns gehen in dieser verrückten Liga. Verlierst du zwei Spiele - geht der Blick schon wieder nach unten.
Nun spürt man als Top 8 Team - was sie über weite Strecken der Saison auch waren - plötzlich den eisigen Atem der Eisbären und der Füchse im Genick. Bestimmt auch ein ungewohntes Gefühl.
Ich bleibe aber dabei, Platz 9 und Platz 10 wird unter den Eisbären, Füchsen und Crimmitschau ausgemacht.

Hätten wir seinerzeit den 3:2 Vorsprung in Freiburg halten können, dann gäbe es zwischen uns und den Breisgauern einen Gleichstand mit 67 Punkten und der Vierkampf wäre perfekt gewesen. Aber hätte, hätte... Ich denke auch, dass es auf einen Dreikampf hinausläuft und wenn die Jungs am Freitag gewinnen, sieht es richtig gut aus.

ice.bear#86 schrieb:
Ich schätze die Mannschaft aber mental auch so gut eingestellt ein, dass selbst ein plötzliches Abrutschen auf Platz 11 am letzten Spieltag sie nicht aus der Fassung bringen wird. Sie gehen vom ersten Spieltag an in jedes Spiel mit dem Ziel die Klasse zu halten und der Fokus steht da klar auf knochenharte Playdowns. Sollte es schon mit Platz 10 klappen, sagt in der Mannschaft aber auch keiner nein. Die wissen selbst gut genug, dass selbst nach einem Sieg gegen Weißwasser noch gar nichts entschieden ist und man mindestens zwei weitere Spiele alles in die Waagschale werfen muss.
Was aber aus den Köpfen der Spieler raus muss (Wenn es überhaupt jemals drin war/ist), ist das Ziel "Platz 11 vermeiden". Da spielt der Kopf eine große Rolle.
Bestes Beispiel ist der Golfsport: Stehst du am Abschlag und denkst dir vor dem Schlag "Hoffentlich treffe ich den Bunker links oder das Wasser rechts nicht", haust Du den Ball zu 80% aber genau dorthin. Denkst du dir aber, dass du den Ball geradeaus vor dir aufs Fairway legen willst und bist davon auch selbst überzeugt sinken die 80% deutlich! Das ist Sportpsychologie und kann auf alle anderen Sportarten übertragen werden. Golf (Wie auch Dart) ist hier aber besonders extrem. Da spielt sich ganz viel im Kopf ab und der Kopf entscheidet hier besonders oft über Sieg oder Niederlage. Kaltenhauser kann mit dieser Thematik scheinbar sehr gut umgehen. Eine Zeit lang hatte ich Zweifel, dass die schwierige Situation im Dezember/Januar, ihm doch mehr zu schaffen macht, als ich gedacht habe. Er hat es aber dennoch geschafft, dass die Mannschaft mental weiter frisch geblieben ist und den Fokus auch nicht verloren hat, was auch viel mit dieser Sportpsychologie zu tun hat.

chris

chris schrieb:
Ich weiß nicht, ob die Eisbären mit einem/r Sportpsychologen/in zusammenarbeiten. Nachdem das im Profisport aber Usus ist, gehe ich mal davon aus. Gerade das Spiel gegen Kaufbeuren hat für mich gezeigt, dass die Eisbären mental auf der Höhe sind und auch bei einem scheinbar hoffnungslosen Rückstand nicht den Kopf ins Eis stecken.

Um bei deiner Golf-Analogie zu bleiben: Tatsächlich hat man bei vielen unserer Spieler den Eindruck, dass sie vorm Torschuss eher befürchten, daneben zu schießen, als das Tor zu treffen. Das führt dann oft dazu, dass aus aussichtsreicher Situation dem Goalie direkt auf die Wampe geschossen wird, anstatt den platzierten Schuss, z. B. über die Stockhand-Schulter, zu suchen.

Ich glaube, dass wir uns bei Max Kaltenhauser keine Sorgen um die optimale mentale Vorbereitung des Teams machen müssen. Das kann der. Und wir sind qualitativ so gut aufgestellt, dass wir aus eigener Kraft die Play-Downs vermeiden können. Davon bin ich überzeugt.

Phil