lavallee schrieb:
Nach dem ersten Spiel hier in Regensburg habe ich Bayreuth trotzdem als Kandidaten für die POs gesehen. Diese Einzelspieler sind schon sehr sehr stark, egal ob die Finnen-Connection oder Kanadier oder die Vielzahl an 2-Flaggen-Spieler. Es war ja für uns das 1.Spiel in der DEL2 und dann gleich gegen eine neu aufgestellte und (teuer)aufgerüstete Mannschaft. Beim Einspielen wurde mir schon Angst und Bange als Blomqvist gefühlt aus allen Lagen die Scheibe ständig in die Winkel drosch. Im Spiel hatte er dann trotz einiger Chancen weniger Zielwasser, zudem hielt Williams grandios. Letztendlich haben wir den Tigers den Schneid abgekauft. Deren Trainer begründete die Niederlage auch mit der positiven Energie und Power, die für die Eisbären durch die heimischen Zuschauer und durch die Zeremonie um den Meisterschaftsbanner in der Donauarena lag. Durchaus nachvollziehbar.
Aber anscheinend bewahrheiten sich in Bayreuth evtl auch andere Gesetzmäßigkeit, Vorurteile und Vorahnungen. Zum einen dass die Tigers kein Team sind, sondern ein Sammelsurium an Einzelkönnern. Da ist sicherlich was dran. Gegen uns war die 1.Reihe um die Finnen schon oft, m.M.n. zu oft am Eis. Eine Mannschaft zum Team zu formen ist in erster Linie Trainersache, aber auch schon Sache in der Kaderplanung. Bei uns läuft das durch die Philosophie und das feine Händchen der Verantwortlichen, allen voran Trainer Max Kaltenhauser, wirklich perfekt. Zum anderen die (immer noch) fehlende Tiefe im Tigers-Kader, um kontinuierlich mit 4 Reihen spielen zu können und die die hinteren Reihen auch aktiv und gefährlich sind, dies ist m.M.n. in Bayreuth nicht der Fall und war auch für unser Kollektiv von Reihe 1 bis 4 der Schlüssel zum Auftaktsieg.
Gegen diese Kaderplanung in Bayreuth spricht schon einiges. Da sind ein paar Starspieler, die zu dritt/viert Gerüchten zufolge genauso viel verdienen wie der Rest des ganzen Kaders zusammen. Sowas kann in der Kabine und am Eis auf Dauer nicht funktionieren, insbesondere wenn sich der Erfolg nicht einstellt und die hochbezahlten Einzelkönner nicht ihre Leistung bringen. Zudem werden 12(!) Verteidiger verpflichtet. Tja, wer macht denn sowas und warum? Da sind doch Probleme vorprogrammiert. Mit solchen Voraussetzungen wird man es schwer haben, daraus ein eingeschworenes Team zu formen, in dem einer für den (hochbezahlten) anderen kämpft. Meine Meinung.
Für mich der Kernpunkt ist demnach die professionelle Kaderplanung in Bayreuth. Das macht anscheinend der Investor in Bayreuth fast alleine, mal auf gut Glück, mal mit fachmännischer Unterstützung, mal wie diese Saison nach Namen. Das ist ein Risiko, ja, aber er deckt es auch selber ab, gleicht die Fehlbeträge oder jetzt auch die Abfindungen selber aus. Hier kann man dann schon auch die Frage stellen, wer für das Fiasko dann verantwortlich ist? Den Investor wird´s nicht treffen, dann schon erstmal den Trainer. Ob zu recht oder unrecht kann ich nicht beurteilen. Ich sah jetzt die Tigers in Regensburg nicht so schlecht, aber die Ergebnisse in den ersten Spielen sind schon unter den Erwartungen. Aber hey, wir sind doch erst am Spieltag 4. Warum schon der große Aufruhr und Abgesang auf die Tigers? Finde ich übertrieben, da steckt schon viel Potential in der Mannschaft, insbesondere in Reihe 1 und 2.
P.S. Von den beiden Spielern, die Bayreuth verlassen, wird m.M.n. keiner für die Eisbären von Interesse sein. Der eine wechselt in die OL, der andere scheint "höhere Weihen" anzustreben, im Spiel und auf dem Gehaltszettel. Stellt sich mir nur die Frage, warum er sich dann bei 12 Verteidigern nicht durchsetzen konnte.
Das Problem in Bayreuth ist, dass du eine Top-Reihe hast und danach kommt erst einmal nicht mehr "so viel". Wenn du die Top-Reihe kalt stellen kannst und Strafen vermeidest, dann haben sie Probleme.