alt3.717 Zuschauer erleben ein stimmungsvolles und hart umkämpftes Derby in der Regensburger Donau-Arena, bei dem beste Werbung für das Eishockey in der Oberliga Süd gemacht wurde.

Beim EV Regensburg gestaltete sich die Personalsituation wie erwartet. Mark Dunlop (verletzt) und Simon Schütz (Kaufbeuren/DEL2) standen nicht zur Verfügung. Als Backup hinter Thomas Ower war Youngster Cody Brenner mit im Aufgebot. Bei den Gästen fehlten Jackson Kuhn, Kyle Doyle, Philipp Michl sowie Simon Mayr. Etwas überraschend kam der bis zuletzt als verletzt gemeldete Tobias Draxinger für die Niederbayern zum Einsatz.

Die Hausherren aus der Domstadt erwischten einen absoluten Sahnestart in die Partie. Von Beginn an überliefen die Oberpfälzer ja fast den EV Landshut. Am Ende der ersten zwanzig Minuten stand ein Schussverhältnis von 21:3 für die Regensburger zu Buche. Zunächst scheiterten aber die Schützlinge von Doug Irwin am gut aufgelegten Kai Kristian im EVL-Tor, der sein Team vor einer frühen kalten Dusche bewahrte. Chancenlos war aber der Torsteher der Gäste dann in der 8. Spielminute, als prompt eine erste Unsicherheit von ihm durch den EVR genutzt wurde. Nikola Gajovsky behielt den Überblick und brachte die Scheibe zum umjubelten 1:0 über die Linie. Der tschechische Angreifer zeigte - trotz der Tatsache, dass er stark angeschlagen in die Partie ging - eine starke Leistung am Freitagabend. Als ein erneutes Solo Gajovsky´s zunächst nicht ins Netz ging, schaltete sich kurz Reihenpartner Jeff Smith mit ein. Der US-Boy stand in Spielminute 16 goldrichtig, um die Scheibe per Direktabnahme ins Tor zum 2:0 zu bugsieren. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die erste Pause.

Beim Pausentee nach Drittel eins schien Toni Krinner die richtigen Worte bei seinen Mannen gefunden zu haben. Die Gäste aus Landshut kamen viel besser in die Partie und profitierten von einer Strafzeit ihres ehemaligen Akteurs Billy Trew, der seit diesem Jahr im EVR-Trikot agiert. Max Forster war zur Stelle in der 27. Spielminute, als der Ex-Regensburger einen Schlenzer von Baumgartner unhaltbar an Thomas Ower vorbei abfälschte. Nach dem 2:1-Anschlusstor zeigte sich der EVR aber keineswegs geschockt, sondern fand ganze 73 Sekunden später die passende Antwort. Benedikt Böhm versuchte es mit einem scharfen Querpass auf Michael Welter und schon zappelte die Scheibe im Netz. In einer kuriosen Situation dachten zunächst alle, dass Welter die Scheibe ins Tor brachte, doch anscheinend prallte das Spielgerät vom Schoner des EVL-Goalies Kristian zum 3:1 hinter die Linie (29.). Eine erneute Strafzeit brachte aber noch in Abschnitt zwei erneut die Spannung zurück. Diesmal saß Philipp Vogel bei den Gastgebern draußen und ein schneller Angriff über Abstreiter und Hofbauer verwertete Letztgenannter eiskalt zum 3:2. Als sich die Zuschauer schon auf dieses Ergebnis zur Pause einigen wollten, tauchte plötzlich Marius Stöber alleine vor dem Gäste-Tor auf. In Überzahl verwertete der Youngster aus Nahdistanz einen tollen Pass von Peter Flache zum 4:2 (40.).

Für das letzte Drittel war also für Spannung gesorgt, doch so ereignisreich der Mittelabschnitt war, so ereignisarm war der Letzte. Das ist allerdings keineswegs abwertend, denn das Team des EV Regensburg spielte clever und verwaltete intelligent seinen Vorsprung. Die niederbayerischen Gäste aus Landshut schienen ideenlos und konditionell etwas platt, sodass Thomas Ower nicht mehr viel gefährliche Schüsse auf seinen Kasten bekam. Den Schlusspunkt unter das erste Punktspiel-Derby seit sieben Jahren setzte ausgerechnet Billy Trew. In der 59. Spielminute versuchte Toni Krinner nochmal alles, nahm mit seinem EVL eine Auszeit und Torhüter Kristian zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, doch nur kurz nach Wiederanpfiff konnte Trew den Sack zumachen. Sein Treffer ins verwaiste Gehäuse der Landshute bedeutete den 5:2-Endstand.

Regensburg bleibt weiterhin ungeschlagen und feiert den sechsten Sieg im sechsten Spiel. Schon am Sonntag kommt es allerdings zu einem wahren Härtetest, denn die Reise geht für die Oberpfälzer nach Bayreuth. Die heimstarken Tigers werden dem Irwin-Team das Leben schwer machen und der Hexenkessel der Mainfranken tut sein Übriges. Deshalb hoffen die EVR-Verantwortlichen und vor allem die Mannschaft auf zahlreiche Schlachtenbummler, die für mächtig Stimmung sorgen.

EV Regensburg – EV Landshut 5:2 (2:0, 2:2, 1:0)

Tore: 1:0 (07:03 ) Gajovsky (Stähle, Smith), 2:0 (15:20) Smith (Gajovsky, Stähle), 2:1 (26:53) Forster (Baumgartner, Pozivil bei 5-4), 3:1 (28:04) Böhm (Drews, Stiefenhofer), 3:2 (34:08) Hofbauer (Abstreiter, Geipel bei 5-4), 4:2 (39:21) Stöber (Flache, Heger bei 5-4), 5:2 (58:35) Trew (Flache, Schmitt ins leere Tor).

Zuschauer: 3.717
Schiedsrichter: Hascher (Altmann, Klima)
Strafen: Regensburg 10, Landshut 10

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