altDie Regensburger Kufencracks zeigen eine erneut starke Leistung und unterliegen trotzdem mit 2:5 dem EV Landshut. Kaltschnäuzige Hausherren nutzen jeden Gästefehler eiskalt aus.

Bei den Gästen aus der Oberpfalz gab es auf dem personellen Sektor nicht viel zu vermelden. Mark Dunlop (Aufbautraining) und Simon Schütz (erneut beim ERC Ingolstadt) waren nicht mit von der Partie. Als Backup hinter Thomas Ower stand Cody Brenner mit im Kader. Neues Personal lief hingegen beim EV Landshut auf, denn mit Jackson Kuhn sowie mit Dominik Hammer gesellten sich zwei weitere Gastspieler in den Kader der Dreihelmestädter.

Den besseren Start erwischten die in rot spielenden Landshuter, die mit hohem Druck auf das gegnerische Tor anliefen. Dort stand aber von Beginn an ein sicherer Thomas Ower, der seinen Teamkollegen vom EVR die nötige Sicherheit gab. Erste gute Regensburger Chancen, wie z.B. von Billy Trew gleich in der ersten Minute, konnte Landshuts Torsteher Kai Kristian ohne Probleme entschärfen. Während der heimische Anhang noch den vor der Partie verabschiedeten Trew feierte, produzierte der von Ewald Steiger trainierte EVL einige Großchancen durch Eberhardt (7.) und Hammer (8.), die aber nicht genutzt werden konnten. Von Beginn an agierten beide Teams für ein Vorbereitungsspiel mit sehr hohem Körpereinsatz. Das machte sich auch in der Kühlbox bemerkbar, denn Fouls waren keine Mangelware, die erste große Strafe erhielt Regensburgs Welter für einen Check gegen den Kopf (2+10 Strafminuten) in der 16. Spielminute. Im darauffolgenden Powerplay hatte EVL-Kapitän Cody Thornton die dickste Einschussmöglichkeit, als er zu genau zielte und nur den Pfosten traf.

Nachdem der erste Abschnitt noch torlos war, sollte der Zweite umso stürmischer werden. Nur 18 Sekunden brauchte es, bis Patrick Jarrett den ersten Treffer des Abends erzielte. Der Hausherren-Stürmer wurde von Peter Abstreiter schön freigespielt und hatte keine Mühe, um das Ergebnis auf 1:0 zu stellen (21.). Die Niederbayern nahmen das Spiel immer mehr in die Hand und zwangen die Gäste aus der Domstadt zu weiteren Strafen. In der 26. Minute saß diesmal Stefan Huber draußen, was seine Mitspieler aber keineswegs störte. Nikola Gajovsky konnte dort nämlich einen Schuss blocken, gemeinsam mit Vitali Stähle einen Konter laufen und Letztgenannten perfekt bedienen, sodass dieser in Unterzahl zum 1:1 treffen konnte. Exakt 89 Sekunden später durften die ca. 100 mitgereisten EVR-Fans unter den genau 1.000 Zuschauern erneut jubeln. Ausgerechnet Billy Trew traf an alter Wirkungsstätte zum ersten Mal im Regensburger Trikot. Die Führung zum 1:2 konnte der Routinier dank eines aufmerksamen Peter Flache erzielen, der zuerst die Scheibe eroberte und sie danach noch perfekt servierte (27.). Landshut schien geschockt und Regensburg nahm das Heft in die Hand. Leider verpassten es die Gäste, ihre Führung auszubauen. Jeff Smith bekam sogar in der 34. Spielminute nach einer Notbremse von Landshuts Probespieler Kuhn einen Penalty zugesprochen, welchen der US-Amerikaner aber nicht nutzen konnte. Die Hausherren, bei denen zahlreiche Profis mit DEL2-Erfahrung im Kader stehen, bedankten sich fleißig und drehten das Spiel zwischen der 36. und 40. Minute wieder zu Gunsten ihrer Farben. Erst traf Hofbauer zum 2:2 (36.), dann sorgte Baumgartner mit einem Sonntagsschuss, der Regensburgs Ower durch rutschte für das 3:2 (40.) und nur weitere 15 Sekunden nach dem dritten EVL-Treffer besorgte Peter Abstreiter noch den 4:2-Pausenstand.

Etwas überrascht und vielleicht ein wenig frustriert mag manchen EVR-Akteur gewesen sein, was aber wohl kaum die schnelle Spieldauerstrafe gegen Peter Flache nach nur 39 Sekunden im Schlussabschnitt erklären kann. Ein vermeintliches Foul eines Gegenspielers und eine mehr als fragwürdige Schiedsrichterentscheidung sorgte für großen Unmut beim Deutsch-Kanadier, der neben einer zweiminütigen Strafe für Stockschlagen noch zwei zehnminütige Disziplinarstrafen wegen des Beschimpfens von Offiziellen bekam. Die regelkonforme Folge daraus war eine automatische Spieldauerstrafe, die den Abend für Flache vorzeitig beendete, der aber für die Sonntagspartie nicht gesperrt ist. Im letzten Drittel versuchten die Gäste nochmal, in die Partie zu finden, doch am Ende war an Kai Kristian, der stark hielt, einfach kein Vorbeikommen. Eine Minute und 17 Sekunden vor Schluss nahmen Doug Irwin und Chris Heid Thomas Ower noch zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Die Maßnahme half auch nichts mehr und führte nur noch zu einem Empty Net-Treffer von Peter Abstreiter in der 60. Spielminute. Der Endstand von 5:2 für den EVL Landshut Eishockey war somit unter Dach und Fach.

Das Ergebnis geht unterm Strich in Ordnung, auch wenn für den EV Regensburg wohl mehr drin gewesen wäre. Erneut war der Gegner effektiver, aber dafür ist die Vorbereitungszeit da, um an solchen Dingen zu arbeiten. Besser können es die Oberpfälzer gleich am kommenden Sonntag machen, denn da gastiert Landshut um 18:00 Uhr zum Rückspiel in der Donau-Arena.