altVor der absoluten Top-Kulisse von 3.734 Zuschauern siegen die Domstädter gegen den Konkurrenten aus Weiden mit 5:2. Torjäger Oakley feiert mit zwei Treffern ein gelungenes Comeback.

Regensburgs Trainer Doug Irwin musste auf Thomas Schreier (OP nach Nasenbeinbruch), Simon Schütz (Slovakia-Cup mit der deutschen U18-Nationalmannschaft) und Florian Domke (Saisonende) verzichten. Dafür rückte Michael Welter in die Verteidigung und für die nötige Tiefe sorgten die DNL-Angreifer Dimitri Komnik und Max Retzer, die an der Seite von Stefan Huber in der vierten Linie aufliefen. Das EVR-Tor hütete am Freitagabend Philipp Hähl. Bei den Gästen fehlten Konstantin Firsanov, Dominik Schopper, Philipp Siller und Lukas Salinger.

Beflügelt von der starken Kulisse legten die heimischen Regensburger einen absoluten Blitzstart aufs Eis. Nur 45 Sekunden waren absolviert, als die Scheibe zum ersten Mal hinter Gäste-Goalie Daniel Huber einschlug. David Stieler hielt nach klasse Pass von Barry Noe den Schläger hin und stellte auf 1:0. In der Folgezeit hatte der EVR das Spielgeschehen im Griff und war optisch überlegen. Die Gäste, die von nur 100 mitgereisten Fans aus Weiden begleitet, aber eher weniger unterstützt wurden, traten offensiv kaum in Erscheinung. Als dann Ludwig Synowiec für den EVW auf die Strafbank wanderte, schlug ein Verteidiger zu, der in der letzten Saison noch das blau-weisse Trikot trug. Barry Noe erzielte mit einem flachen, aber vor allem harten Schuss von der blauen Linie das 2:0 (10.). Begünstigt wurde der Treffer zum ersten Pausenstand durch einen absoluten Traumpass von David Stieler, der wie schon so oft den Überblick behielt.

Im Mittelabschnitt sollte sich das Spielgeschehen etwas wenden, jedoch noch nicht in den Anfangsminuten. Zunächst brach David Stieler in Unterzahl durch und setzte zum Schuss an. Dort wurde der Regensburger Kontingentstürmer regelwidrig behindert und Hauptschiedsrichter Göran Noeller entschied auf Penalty. Hier zielte Stieler aber zu genau, denn er setzte seinen Rückhandversuch etwas über den Kasten von EVW-Torsteher Daniel Huber. Besser machte es nur wenige Augenblicke Louke Oakley in derselben Unterzahlsituation. Erneut konterte Regensburg und wieder war Stieler beteiligt. Unwiderstehlich verschaffte sich der wiedergenesene Kanadier im EVR-Trikot Platz und zog die Scheibe zum 3:0 in den Winkel (24.). Aus der Regensburger Fankurve hallte es danach nur noch: „Huber, den hast du nicht gesehen!“ Das Spiel lief für die in schwarz-rot spielenden Regensburger aber keineswegs so weiter, denn EVW-Neuzugang Timo Borrmann bestrafte in der 28. Spielminute eine Unaufmerksamkeit eiskalt. Die EVR-Defensive verlor kurz ihre Ordnung und schon stahl sich Borrmann am langen Pfosten hinfort und verkürzte auf 3:1. Noch besser gestaltete es Jiri Kuchler für Weiden, als er 82 Sekunden vor der zweiten Sirene gar das 3:2 markierte (40.).

Doug Irwin schien seinem Team in der zweiten Pause die richtigen Worte mit auf den Weg gegeben zu haben, denn nach dem eher durchwachsenen Mitteldrittel waren seine Schützlinge auf eine schnelle Entscheidung aus. Dieses Unterfangen konnten die EVR-Cracks auch schnell umsetzen, denn Louke Oakley traf in der 43. Spielminute zum vorentscheidenden 4:2. Unbedrängt knallte Regensburgs Nummer neun das Spielgerät in Überzahl in die Maschen. Alle Zweifel beseitigte dann Barry Noe in der 52. Minute, als er wie schon Oakley seinen Doppelpack unter Dach und Fach brachte. Wieder war der EVR in Überzahl und wieder feuerte Noe von der blauen Linie. Diesmal sah allerdings Weidens Huber in seinem Gehäuse nicht allzu gut aus, denn bei freier Sicht ließ er die Scheibe zum 5:2-Endstand passieren.

Für den EVR ist es nicht nur der vierte Derbysieg in dieser Spielzeit, nein auch genauso viel Siege in Serie stehen aktuell für die Domstädter zu Buche. Am Sonntag kommt es nun zum absoluten Top-Spiel bei Spitzenreiter Freiburg und vielleicht ist dort eine Überraschung möglich. Dass im Eishockey nichts unmöglich ist, bewiesen am Freitagabend die Selber Wölfe, die gegen ihre Namensvetter aus Freiburg überraschend mit 4:2 die Oberhand behielten. Bei noch sieben ausstehenden Partien konnte Regensburg unerwartet auf einen Rückstand von acht Zählern auf den EHCF verkürzen. Was möglich ist, wird sich am Sonntag zeigen. Eines ist aber gewiss: Der EVR reist mit dem Selbstvertrauen eines Derbysieges nach Baden-Württemberg und wird alles in die Waagschale werfen um die Auswärtsbilanz in Freiburg aufzubessern.

EV Regensburg – Blue Devils Weiden 5:2 (2:0, 1:2, 2:0)

Tore:
1:0 (00:45) Stieler (Oakley-Noe), 2:0 (09:35) Noe (Stieler-Oakley bei 5-4), 3:0 (23:32) Oakley (Stieler-Stiefenhofer bei 4-5), 3:1 (27:39) Borrmann (Jirik-Pronath), 3:2 (38:38) Kuchler (Waldowsky-Pronath), 4:2 (42:45) Oakley (Noe-Heger bei 5-4), 5:2 (51:34) Noe (Stähle-Oakley bei 5-4)

Zuschauer: 3.734
Schiedsrichter: Noeller (Westhaus, Knauss)
Strafen: Regensburg 18, Weiden 22

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