altAm Freitagabend gab es beim Donauderby für die Regensburger Kufencracks die vierte Niederlage in Folge. Vor 1.328 Zuschauern ging die Partie aus Gästesicht mit 2:4 verloren.

Personell entspannte sich beim EV Regensburg die Lage im Vergleich zu den letzten Partien. Barry Noe und Korbinian Schütz kehrten nach ihrem Ausfall zurück in die Defensive und verliehen dieser gleich mehr Sicherheit. Auch Neuzugang Jakub Langhammer, der Louke Oakley für die Zeit seiner Verletzung ersetzt, fügte sich gut in die erste Formation ein. Nicht mitwirken konnten neben Oakley außerdem noch Vitali Stähle (Innenbandverletzung), Florian Domke (Saisonende) und auch der gesperrte Kevin Schmitt. Bei den Hausherren fehlte lediglich Denis Gulda, Fabian Calovi feierte dafür nach überstandener Gehirnerschütterung seine Rückkehr für den DSC.

Im EVR-Tor stand Routinier Martin Cinibulk und dieser musste schon in der 1. Spielminute hinter sich greifen. Nur 34 Sekunden benötigte es, bis Lukas Heger für den Gast die erste Strafzeit zog und in die Kühlbox wanderte. Dort musste der Youngster nur 13 Sekunden verweilen, denn schon hatte Stanislav Fatyka mit einem verdeckten Schuss von der blauen Linie das 1:0 für Deggendorf besorgt. Regensburg war bemüht, seinen Weg ins Spiel zu finden und versuchte es mit schnellen Angriffen. Einer dieser schnellen Gegenzüge konnte auch verwertet werden, nämlich als Petr Fical in der 6. Spielminute seinen Teamkollegen Merka auf die Reise schickte. Der pfeilschnelle Svatopluk Merka ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und überwand Deggendorfs Agricola zum 1:1-Ausgleich. Die heimischen Niederbayern zeigten sich aber wenig geschockt und fanden nur kurze Augenblicke später die passende Antwort. Wieder saß ein Gästeakteur auf der Strafbank, diesmal Jakub Langhammer und erneut jubelte der DSC. Diesmal schoss Dmitrij Litesov aus unmöglichem Winkel die Scheibe an die Schulter von Regensburgs Cinibulk und von dort sprang diese wirklich ins Netz. Der Regensburger Torsteher sah dort etwas unglücklich aus und so endete der erste Abschnitt mit einer 2:1-Führung für den Deggendorfer SC.

Nicht besser wurde es aus Regensburger Sicht im zweiten Abschnitt. Deggendorf machte weiter Druck, war optisch überlegen und hatte auch die besseren Chancen. Erst ab Mitte des Mitteldrittels fanden die Gäste besser ins Geschehen hinein, auch begünstigt durch den dort gefallenen Ausgleichstreffer. In der 31. Spielminute zog Petr Fical von der blauen Linie ab und Daniel Stiefenhofer fälschte die Scheibe unhaltbar zum 2:2 ab. Jetzt waren die Cracks aus der Domstadt plötzlich präsent, spritziger als der Gegner und drauf und dran, die Wende herbeizuführen. Doch die Hausherren konnten sich bei ihrem Keeper Agricola bedanken, dass dieser das Unentschieden in die Pause rettete.

Alle guten EVR-Vorsätze für den Schlussabschnitt wurden schnell zunichte gemacht, denn schon in Minute 42 gelang Litesov der Gamewinner. Regensburg war im Aufbau, verlor die Scheibe und Deggendorf konterte blitzschnell. Litesov platzierte die Scheibe bei freier Sicht für Cinibulk genau in den Winkel und bejubelte mit den heimischen Fans das 3:2. Danach kam es noch dicker für die Gäste, denn anstatt zur Aufholjagd zu blasen, nahm Svatopluk Merka mit einer Spieldauerstrafe den Fuß vom Gaspedal. Bei einem unglücklichen Zusammenprall mit Deggendorfs Verteidiger Benjamin Frank erwischte Merka diesen im Gesicht. Die Folge: Frank zog einen Cut im Gesicht davon und Merka musste regelkonform vorab in die Kabine und fehlt somit auch am Sonntag im Heimspiel gegen den ERC Sonthofen. Das von Doug Irwin trainierte Team aus der Oberpfalz überstand aber fünf Minuten Unterzahl und warf nochmal alles nach vorn. In der 56. Minute schien dann alles gegessen zu sein, denn Deggendorf jubelte über ein Tor, welches aber zur Verwunderung vieler Zuschauer von Hauptschiedsrichter Aumüller nicht gegeben wurde, da wohl der Kasten aus der Verankerung gerissen war. Aber auch das half nicht mehr, etwas Schwung mitzunehmen beim EVR. Coach Irwin nahm zwar noch eine Auszeit (59.) und den Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, jedoch besorgte Deggendorfs Maier mit seinem Schuss ins verwaiste Gäste-Tor den 4:2-Endstand (60.).

Regensburg kassiert die vierte Niederlage in Folge, muss den Kopf aber nicht in den Sand stecken, da die Moral stimmt. Gegen Sonthofen werden die Karten neu gemischt und bei etwas mehr Scheibenglück kann dort endlich wieder ein Sieg eingefahren werden. Kurios ist, dass der EVR durch die Niederlage zurück auf den 2. Tabellenplatz springt. Durch Bayreuths Niederlage bei jenem ERC Sonthofen ziehen die Oberpfälzer aufgrund der besseren Tordifferenz an den Franken vorbei. Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass Spitzenreiter Freiburg mittlerweile 11 Zähler Vorsprung hat, dafür aber das Verfolger-Trio Regensburg, Bayreuth und Selb punktgleich mit 67 Zählern auf Platz zwei, drei und vier liegt. Der Endspurt in der Oberliga Süd wird spannend und hart umkämpft!

Deggendorfer SC – EV Regensburg 4:2 (2:1, 0:1, 2:0)

Tore:
1:0 (00:47) Fatyka (Beck-Maier bei 5-4), 1:1 (05:02) Merka (Fical-Stöber), 2:1 (06:57) Litesov (Whitecotton-Ortolf bei 5-4), 2:2 (30:39) Stiefenhofer (Fical-Stieler bei 5-4), 3:2 (41:49) Litesov (Maier-Fatyka), 4:2 (59:11) Maier (Beck-Fatyka ins leere Tor)

Zuschauer: 1.328
Schiedsrichter: Aumüller (Kittan, Kunz)
Strafen: Deggendorf 8, Regensburg 4 + 5 + Spieldauer für Merka