altIm ersten Spiel bei den Erding Gladiators gehen die Irwin-Schützlinge bei der 2:4-Niederlage leer aus. Bessere Chancenverwertung der Hausherren gab den Ausschlag.

Mit viel Euphorie und einer großen Erwartungshaltung trat der Regensburger Anhang die Reise nach Oberbayern an. Über 300 Schlachtenbummler waren bereit, um ihr Team zum ersten Sieg im ersten Spiel zu schreien. Die Vorzeichen standen alles andere als schlecht, denn nach einer überzeugenden Vorbereitungszeit mit nur einer Niederlage meldeten sich bis auf den Langzeitverletzten Florian Domke alle Spieler zurück im Kader von Doug Irwin. Nicht so entspannt war die Personallage der Gladiators, bei denen neben Torjäger Daniel Krzizok noch die Youngster Patrik Samanski und Simon Pfeiffer sowie der kurzfristig erkrankte Kontingentspieler Andrew Schembri ausfielen.

Etwas länger als sonst mussten sich die 1.373 Zuschauer bis zum Spielbeginn gedulden. Der Grund hierfür war, dass der für das Spiel eingeteilte Arzt Verspätung hatte und ohne diesen die Partie nicht angepfiffen werden darf. Nach einer ca. zwanzigminütigen Verzögerung fiel aber der erste Bully der neuen Saison. Die Hausherren drückten sofort auf das Gaspedal und kamen durch ihren stark aufspielenden Kontingentstürmer Colin Mulvey bereits nach 55 Sekunden zur ersten dicken Gelegenheit. Regensburg schien etwas überrascht, dass die Hausherren so hohes Tempo gehen können und sah sich erst einmal mehreren Angriffen des TSV entgegengestellt. Dieser durfte schon in der 3. Spielminute jubeln, als beide Teams vier Spieler auf dem Eis hatten. Nachdem der Schiedsrichter zunächst das Anspiel lange hinauszögerte und damit für Unmut sorgte, war die Verwirrung beim EVR wohl noch etwas zu groß. Direkt nachdem die Gladiators sich die Scheibe schnappten, war diese schon im Netz. Marko Babic war der Nutznießer, als ihn Alexander Gantschnig problemlos auf engsten Raum zum 1:0 bediente. Regensburg war bemüht, so schnell wie möglich den Ausgleich zu erzielen und kam zu zahlreichen Möglichkeiten. Die zwei besten Chancen vergaben Martin Lamich mit einem Pfostenschuss in Minute vier und David Stieler, der Hausherren-Keeper Albrecht schon umspielt hatte, aber die Scheibe nicht im leeren Tor unterbrachte (13.).

Im ersten Abschnitt verzweifelten die EVR-Akteure ein ums andere Mal am starken Gladiators-Torsteher Louis-Vincent Albrecht, der immer eine Hand, seinen Schläger oder ein anderes Körperteil an die Scheibe brachte. Bei vielen Anhängern aus der Oberpfalz kam sofort die Erinnerung hoch, dass der Goalie in der abgelaufenen Saison mit Deggendorf Regensburgs Stürmer ein ums andere Mal zur Verzweiflung brachte. Diese Gedankengänge lösten sich aber schnell in Luft auf, als der EVR im Mitteldrittel total die Anfangsminuten verschlief. Bereits in der 23. Spielminute stand es 3:0. Zuerst konnte Zimmermann nach einem Wechselfehler der Oberpfälzer per Alleingang auf 2:0 stellen (22.) und nur 56 Sekunden später klingelte es erneut, diesmal traf der Ex-Regensburger Philipp Michl mit einem weiteren Solo. Das Team von Gäste-Coach Doug Irwin benötigte etwas Zeit um zurück ins Spiel zu finden und antwortete mit wütenden Angriffen. Als der EVR weiterhin zu verzweifeln schien, erlöste David Stieler sein Team und die mitgereisten Fans. In der 35. Spielminute traf der tschechische Kontingentspieler per Schlagschuss, den Albrecht durchrutschen ließ und dabei nicht gerade den besten Eindruck machte, zum 3:1-Anschluss.

Vor der zweiten Sirene gelang kein weiterer Treffer und so drückte diesmal der EVR in den letzten zwanzig Minuten von Beginn an auf das Tempo. Eigentlich noch in Unterzahl drängten Regensburgs Kontingentspieler Oakley und Stieler auf das 3:2, doch auch sie scheiterten erneut an Keeper Albrecht. Kurz danach gab es eine bittere Strafzeit für die Gäste aus der Domstadt, als die Unparteiischen eine klare Fehlentscheidung trafen. Obwohl kein Icing angezeigt wurde, pfiff der Schiedsrichter das Spiel ab und sorgte somit für Unmut beim EVR. Vitali Stähle beschwerte sich wohl etwas zu lautstark und bekam dafür eine zehnminütige Disziplinarstrafe. Das nahm wieder Schwung aus dem Gäste-Spiel. Früh wurden dann auch die EVR-Hoffnungen auf ein Comeback im Spiel zunichte gemacht, denn schon in der 45. Spielminute sorgten die Gastgeber für die Vorentscheidung. Erneut war es der Ex-Regensburger Michl, der mit einem stark heraus gespielten Tor auf 4:1 erhöhen konnte. Regensburg verkürzte zwar noch mal in Person von David Stieler, der seinen zweiten Treffer an diesem Abend markierte, auf 4:2, was aber keinen Einfluss mehr auf das Ergebnis haben sollte.

Der EVR verliert am Ende eine Partie in der nichts so funktioniert hat, wie es hätte sein sollen. Die Hausherren aus Erding waren nicht die bessere oder tonangebende Mannschaft, sondern einfach kaltschnäuziger vor dem Tor. Für Regensburg könnte dieser Dämpfer nach der Siegesserie in der Vorbereitung zum richtigen Zeitpunkt zu kommen um höchst konzentriert in die Sonntagsaufgabe zu gehen. Beim Heimspielauftakt gegen den Deggendorfer SC werden die Kufencracks mit Sicherheit ihre Schlüsse aus dem Freitags-Spiel gezogen haben und gestärkt vor eigener Kulisse auftreten.