altDa war sie also, die zweite Heimniederlage. Enttäuscht ging aber keiner der Regensburger Fans nach Hause, denn vor 2.697 Zuschauern schlug sich eine EVR-Rumpftruppe mehr als nur wacker.

Mit Barry Noe (Zehenbruch), Louke Oakley (Leistenverletzung), Korbinian Schütz (Einblutung im Oberschenkel) und Florian Domke (Gehirnerschütterung - Saisonende) mussten die Gastgeber auf wichtige Akteure verzichten. Auch Backup Philipp Hähl stand nicht zur Verfügung, da er für Kooperationspartner Ingolstadt im Einsatz war. Seinen Posten übernahm Joe Lala. Aus der DNL-Mannschaft standen Robin Deuschl, Philipp Grünbeck, Philipp Vogel und Lukas Stettmer im Aufgebot.

Ab Beginn des Spiels war die Marschrichtung des EVR klar: Eine geordnete Defensive und die Gäste aus Selb erstmal kommen lassen. Das Ganze ging auch gut auf, die Hintermannschaft der Hausherren, in die Michael Welter als zusätzliche Hilfe rückte, stand solide und sorgte dafür, dass immer wieder Angriffe auf das von Marko Suvelo gehütete Gästetor gefahren werden konnten. Bessere Chancen hatten aber die Selber Wölfe, die gegen wacker kämpfende Regensburger auch optisch überlegen waren. Martin Cinibulk im Kasten der Hausherren erwischte aber einen Sahnetag und sorgte neben dem großen Kampf seiner Mitspieler dafür, dass die Null lange stand. Im ersten Abschnitt fielen keine Treffer, dafür sorgte eine Spieldauerstrafe in der 17. Spielminute gegen EVR-Verteidiger Kevin Schmitt für große Aufregung. Der 21-jährige brachte Selbs Neumann zu Fall, welcher lange verletzt liegen blieb, aber dann doch aus eigener Kraft auf die Mannschaftsbank fahren konnte. Schon zu Beginn des zweiten Abschnitts kehrte Neumann zurück ins Geschehen, was für einen faden Beigeschmack sorgte, denn die Aktion von Regensburgs Schmitt hätte auch gut und gerne mit zwei Strafminuten ausreichend geahndet werden können.

Im Mitteldrittel nahm die Partie dann mehr an Fahrt auf und beide Teams sorgten aufgrund von einigen Strafzeiten für mehr Raum auf dem Eis. Vor allem die Gäste leisteten sich das ein oder andere unnötige Foul, welches ordentlich Dampf in den Kessel Donau-Arena brachte. Den ersten Treffer des Abends bejubelten wie erwartet die Selber Wölfe, als Patrick Schmid in der 24. Spielminute aus guter Position Cinibulk auf der Stockhandseite überwinden konnte. Dem 0:1 ging ein leichter Scheibenverlust der Hausherren vorher, die aber nicht aufsteckten. Bis zur 37. Minute mussten diese warten, bis sie endlich den Ausgleich bejubeln durften und fast schon erlöst wurden. David Stieler markierte in Überzahl auf Zuspiel von Petr Fical das 1:1. Auch in den zweiten zwanzig Minuten musste Doug Irwin einen weiteren Ausfall verkraften. Spieler Nummer zwei aus der SOS-Reihe, nämlich Vitali Stähle, verletzte sich am Innenband und ging nur noch in Überzahlsituationen aufs Eis.

Hauptschiedsrichter Jens Steinecke schickte schnell nach Wiederanpfiff zum letzten Drittel zwei Gästeakteure auf die Strafbank und sorgte dadurch für großen Jubel beim Regensburger Anhang. Bei doppelter Überzahl zimmerte EVR-Kapitän Fical auf Pass von Vitali Stähle die Scheibe zum 2:1 in die Maschen (42.). Jetzt hofften natürlich alle, die es mit den Oberpfälzer hielten, dass diese irgendwie den Vorsprung über die Zeit bringen. Dies blieb aber Wunschdenken, denn schon in der 46. Spielminute glich jener Neumann, der im ersten Abschnitt noch so schwer verletzt schien, für Selb zum 2:2 aus. Schön bedient von Mitspieler Heilmann drosch der Wölfe-Angreifer die Scheibe in den Winkel. Es folgte in den Schlussminuten ein aufopferungsvoller Kampf des EVR, der sogar auch noch 12 Minuten auf Daniel Stiefenhofer verzichten musste, der wegen eines Checks gegen den Kopf eben mit 2+10 bestraft wurde, welcher am Ende einen verdienten Punkt nach 60 Minuten zur Folge hatte.

Die Regensburger Kufencracks erspielten sich den Respekt des Publikums, aber auch vom Gegner, der aber in der Overtime zuschlug und sich den Zusatzpunkt sicherte. Exakt 61 Sekunden waren noch auf der Uhr, bevor es ins Penaltyschießen hätte gehen können, aber Kyle Piwowarczyk hatte etwas dagegen. Der Kanadier in Diensten des VER nutzte einen Abpraller vor Cinibulk und besorgte den 2:3-Sieg für die Franken. Kurz davor hätte Fical noch fast für Regensburg den Sieg perfekt gemacht, doch es sollte nicht sein und so verkürzt Selb den Rückstand auf den EVR auf drei Punkte.

Spitzenreiter Freiburg zieht etwas davon und hat jetzt schon neun Punkte mehr als der EV Regensburg, der mit 67 Zählern punktgleich mit dem Zweiten aus Bayreuth ist. Die Tigers haben diesen Platz nur inne, da sie die bessere Tordifferenz aufweisen können. Regensburg steht eine schwere Zeit bevor und so bleibt die Hoffnung, dass zeitnah jemand aus dem Lazarett ins Team zurückkehrt. Weiter geht es am Freitag in Deggendorf und am Sonntag gastiert der ERC Sonthofen in der Domstadt.

EV Regensburg – Selber Wölfe 2:3 (0:0, 1:1, 1:1) n.V.

Tore:
0:1 (23:21) Schmid (Maaßen-Dunlop), 1:1 (36:33) Stieler (Heger-Fical bei 5-4), 2:1 (41:43) Fical (Stähle bei 5-3), 2:2 (45:11) Neumann (Heilmann-Schadewaldt), 2:3 (63:59) Piwowarczyk (Mudryk-Schadewaldt)

Zuschauer: 2.697
Schiedsrichter: Steinecke (Haas, Riemel)
Strafen: Regensburg 12 + 5 + Spieldauer für Schmitt + 10 für Stiefenhofer, Selb 20 +10 für Meier

Der Pressekonferenz zum Heimspiel gegen die Selber Wölfe => >> zum Video <<