altDie Mannen von Regensburgs Coach Doug Irwin sind derzeit einfach nicht zu stoppen. Im Donau-Derby beim Deggendorfer SC gab es das dritte Sechs-Punkte-Wochenende in Folge.

Bei den Domstädtern änderte sich im Vergleich zum Heimspiel gegen Sonthofen nur eine Personalie. Stammtorhüter Martin Cinibulk rotierte zurück in seinen Kasten und Philipp Hähl saß wieder auf der Bank. Lediglich der Langzeitverletzte Florian Domke stand dem EVR nicht zur Verfügung. Beim Deggendorfer SC konnte Torjäger Stefan Ortolf, der auf Krücken im Stadion war und wohl länger ausfallen wird, nicht auflaufen.

Die 1.288 Zuschauer im Eisstadion Deggendorf sahen, wie die Hausherren besser in die Partie fanden. DSC-Coach Klaus Feist hatte seinen Jungs wohl die richtigen Worte mit auf den Weg gegeben, denn diese zwangen den EV Regensburg gleich von Beginn an, Strafzeiten zu ziehen. Nachdem Martin Lamich und Andreas Pielmeier zu einem frühen Zeitpunkt jeweils in die Kühlbox wanderten, bekamen die Gäste nicht so richtig Zugriff auf die Partie. Auch die erste Hinausstellung gegen einen Deggendorfer, nämlich Jan Benda, in Minute 13 brachte nicht den gewünschten Erfolg. Die Niederbayern konnten ihre Überlegenheit nicht in Zählbares ummünzen, denn im Regensburger Kasten vereitelte Cinibulk ein ums andere Mal den drohenden Einschlag. Vor der ersten Sirene hatte eigentlich niemand mehr eine gefährliche EVR-Aktion auf dem Zettel, doch Lukas Heger versetzte in der 20. Spielminute die Hausherren in eine Schockstarre. Bei der zweiten Überzahl-Möglichkeit der Oberpfälzer blieb der Youngster im Gewühl ruhig und überwand DSC-Torsteher Sandro Agricola zum etwas schmeichelhaften 0:1-Pausenstand.

Im zweiten Abschnitt sollte sich das Spielgeschehen etwas drehen, denn diesmal waren die Irwin-Schützlinge das Team, welches besser aus der Kabine kam. Begünstigt wurde das auch durch eine frühe Strafzeit gegen Deggendorfs Nico Wolfgramm. Umso erstaunlicher war es, dass der Deggendorfer SC zum Ausgleich kam. Wieder hatte niemand mit einem Treffer gerechnet, diesmal für den DSC, doch Patrik Beck sorgte mit seinem Ausgleich zum 1:1 für großen Jubel beim heimischen Anhang (26.). Der EV Regensburg bewies aber nur wenige Minuten später, warum er aktuell ganz oben steht. Vitali Stähle passte unwiderstehlich in den Slot und fand David Stieler, der sich am langen Pfosten davon gestohlen hatte und per Direktschuss über die Fanghand von Agricola zum 1:2 traf (30.). Nach der erneuten Führung für die Gäste aus der Oberpfalz verlor deren Ex-Akteur in Deggendorfer Diensten, Benjamin Frank, etwas die Fassung und versuchte Louke Oakley in einen Faustkampf zu verwickeln. Der Regensburger Kontingentstürmer ließ sich aber nicht hinreißen und wickelte die Aktion im Stile eines Profis ab. Seine Mannschaft fand danach auch noch die richtige Antwort, denn Barry Noe machte in der 31. Spielminute den EVR-Doppelschlag perfekt. Wieder war Stähle der Vorlagengeber und Noe vollstreckte eiskalt zum 1:3. Mit diesem Ergebnis ging es auch zum zweiten Mal in die Umkleidekabinen. Der letzte Aufreger im Mitteldrittel war eine 10-minütige Disziplinarstrafe gegen DSC-Verteidiger Nico Wolfgramm.

Das dritte Drittel begann der EVR hoch konzentriert und defensiv gut organisiert. So sollte es bis zur 50. Spielminute dauern, bis wieder etwas auf die Anzeigetafel kam. Petr Fical stand dort goldrichtig um einen Schuss von Martin Lamich zum 1:4 und zur vermeintlichen Vorentscheidung abzufälschen. Deggendorf steckte aber keineswegs auf und kam quasi im Gegenzug zum zweiten Treffer. Simon Maier überwand nur 19 Sekunden nach Ficals Treffer Martin Cinibulk zum 2:4. Die Niederbayern versuchten nun noch mal alles und suchten ihr Heil in der Offensive. Regensburg ließ sich aber nicht beirren und zog konsequent sein Spiel durch. DSC-Trainer Klaus Feist nahm in der 59. Spielminute eine Auszeit um sein Team final einzustellen. Als dann auch noch Sandro Agricola in der letzten Minute seinen Kasten zu Gunsten eines sechsten Feldspielers verließ, hatte Regensburg die Chance, den Sack endgültig zuzumachen. Bei den Gästen fehlte noch einer, der immer trifft, wenn der EVR gewinnt, nämlich Louke Oakley. Selbstredend ließ sich der Kanadier nicht lumpen und traf noch 15 Sekunden vor Schluss zum 2:5-Endstand in das verwaiste Tor.

450 Regensburger Schlachtenbummler feierten nach Abpfiff frenetisch ihr Team und den siebten Sieg in Folge. Der EVR bleibt dadurch natürlich an der Tabellenspitze und hat aktuell drei Punkte Vorsprung auf den Zweiten aus Selb. Am kommenden Wochenende wartet das Wochenende der Superlative auf die Irwin-Truppe. Zunächst führt die Reise am Freitag zum EHC Bayreuth in einen absoluten Hexenkessel und am Sonntag steigt dann das Top-Spiel der Oberliga Süd schlechthin. Regensburg empfängt Selb oder besser gesagt: Der Tabellenerste empfängt den Tabellenzweiten zum Spiel des Tages in der Regensburger Donau-Arena!