Ich möchte mich hier mal als Betroffener zu Wort melden, da ich selbst durch eine Vorerkrankung und dadurch bedingte Einnahme von Medikamenten die mein Immunsystem schwächen zur absoluten Risikogruppe gehöre und ich stehe altersmäßig noch mitten im Leben.
Und ich möchte eigentlich auf diesem Wege mal den Wenigen danken, die hier Verständnis für das Krisenmangement der Entscheider haben und sich in die Lage von alten Menschen und Risikogruppen offensichtlich hinein versetzen können.
Ich hatte ja schon immer die Vermutung, das unsere Gesellschaft immer mehr von Verrohung und Egoismus geprägt ist, aber die aktuelle Situation zeigt die hässlichste Fratze unseres sozialen Zusammen- oder eher Auseinanderlebens.
Viele Kommentare die dieser Tage durchs Internet geistern, zeigen mir nur auf, daß einem großen Teil der Gesellschaft mein Leben und das vieler anderer am Allerwertesten vorbei geht, wenn ihre sogenannte persönliche Freiheit plötzlich eingeschränkt wird und sie ihren Freizeitbeschäftigungen wie Sport- oder Musikveranstaltungen zum Wohle aller mal für ein paar Wochen nicht wie gewohnt nachgehen können.
Tipps an mich, daß ich gefälligst dann selbst zu Hause bleiben und mein Kind nicht mehr zur Schule schicken soll, sind da nur das Harmloseste was ich mir schon anhören musste und sind natürlich das effektivste Mittel um die Ausbreitung zu verhindern
Ich gebe es auch auf, die Egoisten mit ihrem Halbwissen belehren zu wollen, da habe ich noch keinen erlebt, der dann das Umdenken angefangen hat.
Nur wenn irgendwann das worst case Szenario eintritt und die Kliniken mit Covid-19 Patienten überfüllt sind und die Leute deswegen daheim mit nem schnöden Blinddarmdurchbruch verrecken müssen, dann ist es halt auch zu spät zum Umdenken und betrifft dann alle, nicht nur die Risikogruppen.