chris schrieb:
Ich habe mit dem Jahn ja nicht so viel am Hut, aber das hier ist ein schöner Nachbericht zu C. Kellers Karriere beim Jahn:
www.facebook.com/mittelbayerischevideo/videos/414753936906360
(Ich hoffe auch Nicht-Gesichtsbücher können das sehen)
Ich erkenne da viele Parallelen zu den Eisbären, was die Philosophie, aber auch den öffentlichen Druck angeht. Sehenswert!
chris
Was Keller und die Vorstandschaft allen voran der Präsident aus dem SSV Jahn in den letzten Jahren gemacht haben und wie sich der Jahn aktuell in der 2.Liga etabliert hat, das ist aller Ehren wert und verdient höchsten Respekt. Tolle Arbeit.
Ich steig aber jetzt wegen seines Abschieds nicht in die Lobhudelei Kellers ein. Er hat eine Top-Arbeit gemacht und dem Jahn nicht nur wieder zu mehr Prestige und Anerkennung verholfen, sondern auch finanzielle Fundamente gelegt, dass der Jahn optimistisch in die Zukunft schauen kann, u.a. Thema "Investitionen in Professionalität und in Steine".
ABER: Er hatte auch brutal Glück am Anfang, dass nach dem holprigen Start in sein Engagement und nach dem Abstieg der Verein und vor allem der Präsident zu ihm gestanden sind. Das ist und war nicht selbstverständlich. Auch bewies er nach 2, 3 Fiaskos in der Trainerbesetzung 2-3mal auch ein Glückshändchen bei der Verpflichtung von Herrlich, Beierlorzer und jetzt auch Selimbegovic, wobei auch hier letzte Saison viel Glück dabei war.
Was mir nicht gefällt bei Keller und auch beim Verein im ganzen, dass der Erfolg beim Jahn alles überstrahlt. Die Philosophie und der Zusammenhalt wird begeistert gefeiert, zu recht. Es gibt tatsächlich auch Parallelen zu den Eisbären und der Philosophie sowie zum Mentalitätsanspruch an die Spieler. Das war´s aber m.M.n. schon mit den Parallelen.
Finanziell zum Beispiel kann der Jahn aus dem Vollen schöpfen, einerseits weil die regionalen Sponsoren den Jahn aktuell lieben und es wieder "schick" ist, zum Jahn zu gehen, anderseits aber auch weil es sich mit den Millionen aus dem TV-Topf gut und "beruhigt" wirtschaften lässt. Von sowas (wunsch)träumen Volkmer, Sommerer & Partner.
Am Beginn des Beitrags wirbt Keller für die Stärkung der Jahn-Nachwuchsschmiede. Sehr löblich. Doch möge er mir bitte doch mal die Leute aus dem eigenen Nachwuchs aufzählen, die den Sprung in das Profiteam geschafft haben. Da beißt sich die Jahn-Philosophie etwas bzw. besteht Nachhol- oder Nachbesserungsbedarf. Die Eisbären machen im Eishockey auf diesem Gebiet bestimmt bessere Nachwuchsarbeit. Und so gäbe es auch beim Jahn bestimmt noch einige andere Kritikpunkte.
Mein Fazit: Keller hat tolle Arbeit geleistet, aber auch viel Glück gehabt und konnte auf sprudelnde Millionen aus dem TV-Topf zurückgreifen. Da hat´s ein Manager im Eishockey m.M.n. doch viel schwerer.