altErneut stark spielenden Regensburgern fehlt im letzten Abschnitt etwas die Kraft und somit geht der West-Meister Füchse Duisburg durch einen 3:1-Sieg mit 1:0 in Führung.

Der EVR, der mit den Wölfen aus Freiburg das letzte verbleibende Süd-Team in den Oberliga-Playoffs ist, tat alles um nur irgendwie so ausgeruht wie nur möglich zu sein. Das Team reiste nur wenige Stunden nach dem Sieg am Samstag in Selb schon nach Nordrhein-Westfalen. Die Nacht von Sonntag auf Montag wurde in einem Hotel in der Nähe des Stadions verbracht, sodass wenigstens die Busfahrt nicht so in den Knochen steckte.

EVR-Trainer Doug Irwin konnte sein bestes Aufgebot begrüßen. Alle Mann waren wieder mit an Bord, lediglich Florian Domke (Saisonende) und Philipp Hähl (nicht mehr spielberechtigt) standen nicht zur Verfügung. Bei den Hausherren aus Duisburg fehlten verletzungsbedingt Stephan Fröhlich und Maximilian Faber, sodass Füchse-Übungsleiter Uli Eren auch eine schlagkräftige Truppe auf das Eis schicken konnte.

Von über 250 Schlachtenbummlern aus der Oberpfalz begleitet stellten die Regensburger eines fest: Der EV Duisburg ist nicht die Übermacht wie erwartet, aber viele der Füchse-Cracks bringen eine ordentliche Körpergröße und Athletik mit, sodass viel Physis und Geschwindigkeit im Spiel der Ruhrpottler ist. Regensburg ließ das Geschehen zunächst auf sich zukommen und begann nach einigen Momenten Anlaufzeit, sich gute Chancen zu erspielen. Duisburg versuchte zwar gleich mit Druck zu agieren und ging auch ziemlich früh in Front. Eine mehrmals abgefälschte Scheibe, an der wohl zum Ende Angreifer Dominik Meisinger dran war, ging an dem machtlosen Martin Cinibulk zum 1:0 vorbei (6.). Wie würde der Gast auf diesen frühen Nackenschlag reagieren? Eiskalt! Nur 33 Sekunden später jubelte dieser über den Ausgleich. Daniel Stiefenhofer stand nach toller Einzelleistung von Vitali Stähle für den Abpraller bereit und musste das Spielgerät nur noch über die Linie schieben (6.). Jetzt waren die Oberpfälzer am Drücker und drauf und dran, zum ersten Mal in Führung zu gehen. Vor allem die vierte Formation um Martin Lamich, Svatopluk Merka und Michael Welter, die viel Eiszeit bekam, lieferte eine gute Performance ab und kreierte zahlreiche Torchancen, die ein ums andere Mal vom starken Hausherren-Goalie Felix Bick pariert werden konnten.

Der Mittelabschnitt gestaltete sich ähnlich. Beide Mannschaften gingen ein hohes Tempo und schenkten sich keinen Zentimeter Eis. Auch wenn Hauptschiedsrichter Iwert eine sehr kleinliche Regelauslegung an den Tag legte, war das ganze Geschehen von großer Fairness geprägt. Es gab Chancen hüben wie drüben, aber weiterhin standen mit Martin Cinibulk und Felix Bick zwei gut aufgelegte Torsteher zwischen den Pfosten, die dann auch mal das Glück des Tüchtigen für sich hatten. Die 2.809 Zuschauer in der Scania-Arena waren positiv angetan, denn auch für die gastgebenden Füchse ist der EV Regensburg seit langem ein Gegner, der mindestens auf Augenhöhe ist.

Vor dem letzten Drittel hofften die mitgereisten EVR-Fans, dass die Kraft noch für 20 Minuten in den Beinen ihrer Cracks ist. Regensburg kommt aus einem harten Viertelfinale aus Selb, welches über die volle Distanz von fünf Spielen ging, um den Gewinner zu ermitteln. So war abzusehen, dass es schwierig werden könnte, den ersten Erfolg aus dem Pott mit nach Bayern zu nehmen. Raphael Joy hatte gleich in der 41. Minute eine dicke Chance für die Füchse, als er das leere EVR-Tor vor sich hatte. Doch der Niederländer fand am Ende in Martin Cinibulk seinen Meister, der seinem Team einen frühen Rückschlag im dritten Abschnitt ersparte. Zwar hatten die Domstädter weiterhin gute Möglichkeiten, doch auch aufgrund der schwindenden Kraft schlichen sich jetzt einige Abspielfehler ein. Eine dieser Unkonzentriertheiten führte auch zum schon spielentscheidenden Tor durch Diego Hofland. Duisburg feuerte durch Markus Schmidt in der 50. Minute von der blauen Linie, Hofland hielt den Schläger rein und schon stand es 2:1. Zwar hätte Thomas Schreier nur wenige Sekunden später fast im Gegenzug ausgleichen müssen, aber jetzt fehlte auch das notwendige Glück, um zurück ins Spiel zu kommen. In den Schlussminuten versuchten die bayrischen Gäste nochmal alles, warfen jeden Mann nach vorne und suchten das Bully im Hausherren-Drittel. Eine Minute und zwanzig Sekunden vor Ende nahm Doug Irwin eine Auszeit um letzte taktische Vorgaben an seine Jungs zu vermitteln. Diese riskierten alles, suchten ihr Heil in der Offensive und wurden dann am Ende nochmal ausgekontert. Fabio Pfohl besorgte für Duisburg mit seinem Alleingang den 3:1-Endstand und die Führung im Halbfinale.

Weiter geht es für den EVR schon am Mittwoch mit Spiel zwei in der heimischen Donau-Arena. Vor erneut vollem Haus wollen die Oberpfälzer den Ausgleich schaffen, um auf jeden Fall ein zweites Heimspiel zu haben und vielleicht auch die Füchse weiterhin zu ärgern. In Duisburg ist ein Sieg auch durchaus möglich, denn es begegnen sich hier zwei Teams auf Augenhöhe. Abschied nehmen muss der EV Regensburg hingegen von Simon Schütz, der am Montag sein letztes Spiel in dieser Saison bestritten hat. Der Youngster wurde für die U18-Nationalmannschaft und die bald stattfindende WM nominiert und trat schon am frühen Dienstagmorgen die Reise zur Vorbereitung an.

EV Duisburg – EV Regensburg 3:1 (1:1, 0:0, 2:0)

Tore:
1:0 (05:05) Meisinger (Pietsch-Zolkowski), 1:1 (05:38) Stiefenhofer (Stähle-Stieler), 2:1 (49:37) Hofland (Schmidt-Walkowiak), 3:1 (59:11) Pfohl (Zerressen-Joly)

Zuschauer: 2.809
Schiedsrichter: Iwert (Merten, Müller)
Strafen: Duisburg 6, Regensburg 8
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