altDie Regensburger Kufencracks mussten sich am Sonntagabend in einer hochklassigen Oberliga-Partie in Freiburg mit 3:6 geschlagen geben. Vor 1.871 Zuschauern schlossen die Hausherren punktemäßig zum EVR auf.

Doug Irwin, Trainer der Domstädter, musste erneut sein Team etwas umbauen. Andreas Pielmeier stand wieder zur Verfügung und verlieh der Hintermannschaft wieder mehr Tiefe. Dafür rückte DNL-Youngster Mirko Schreyer, neben dem auch noch Philipp Grünbeck aus der Nachwuchsmannschaft mitwirkte, in die Offensive. Nicht zur Verfügung stand neben Florian Domke (Gehirnerschütterung), Marius Stöber (Knie) zusätzlich auch noch Stefan Huber (Verdacht auf Gehirnerschütterung). Bei den Gastgebern war bis auf den Ausfall von Milos Vavrusa, für den der spielende Co-Trainer Jan Melichar im Aufgebot stand, nichts bekannt.

Dass die Gäste aus der Oberpfalz zu Beginn des Spiels böse erwischt werden, ließ sich nach 20 Sekunden noch nicht erahnen. Dort war EVR-Stürmer Vitali Stähle schon auf und davon und musste sich nur Freiburgs Torsteher Christoph Mathis geschlagen geben. Auch direkt danach setzte die "SOS-Formation" der Regensburger die Breisgauer unter Druck, die aber schon mit ihrem ersten Torschuss die Franz-Siegel-Halle in ein Tollhaus verwandelten. Zunächst verfehlte Tobias Bräuner mit seinem Versuch den Kasten, doch Jannik Herm stand goldrichtig um den Abpraller von der Bande ins leere Tor zu bugsieren (3.). Nachdem sich die Regensburger etwas schütteln mussten, um den Druck der Wölfe Stand zu halten, bekamen sie den nächsten Genickschlag. Dennis Meyer zimmerte in der 9. Spielminute im Powerplay die Scheibe in den Kasten von Martin Cinibulk, der in dieser Situation stark eingeschränkte Sicht hatte. Beendet war der Arbeitstag für den Torsteher des EVR nur ganze 32 Sekunden später, denn dort jubelten erneut die Freiburger. Diesmal schlug deren Kapitän Philip Rießle nach einem riesen Gäste-Abwehrfehler Kapital und erhöhte auf 3:0. Cinibulk verließ entnervt seinen Kasten und machte Platz für Youngster Philipp Hähl. Dieser durfte dann mit ansehen, wie sich seine Teamkollegen langsam zurück ins Spiel kämpften. Lukas Heger sorgte in Minute 15 für ein erstes Lebenszeichen, als er in Überzahl auf 3:1 verkürzen konnte.

Bis zur ersten Sirene konnten die Oberpfälzer nicht mehr treffen und so nahmen sie im Mittelabschnitt erneut Schwung, um die Aufholjagd einzuleiten. Diese wurde aber zunächst im Keim erstickt, denn die abgebrüht auftretenden Wölfe vom EHC trafen meist zum richtigen Zeitpunkt. Nikolas Linsenmaier tauchte nach gutem Pass von Kollege Tobias Kunz frei vor Hähl auf und ließ ihm beim 4:1 in der 25. Spielminute keine Abwehrchance. Danach kam aber der Gast aus Bayern besser ins Spiel und zog die ein oder andere Hausherren-Strafzeit. Zunächst bestrafte dies David Stieler mit einem Tor per Abpraller - in Überzahl - zum 4:2 in Minute 32 und nur kurze Zeit später besorgte Vitali Stähle mit einem Schlagschuss von der blauen Linie das 4:3 (35.). Jetzt war das Team von Doug Irwin drauf und dran, den Ausgleich zu erzielen und den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen. Zwei dicke, ja absolute Großchancen vergab der EV Regensburg durch Kapitän Petr Fical in der 36. Spielminute, der direkt vor Mathis das Tor verfehlte und nur kurze Zeit später in Minute 37 durch Svatopluk Merka, der sogar komplett freistehend die Scheibe am Kasten vorbei hämmerte. Wer vorne seine Chancen nicht macht, bekommt hinten eben die Quittung. Diese Floskel griff auch wieder am Sonntag und zwar zum Leidwesen der Gäste. Timo Linsenmaier zog 13 Sekunden vor der zweiten Sirene einfach mal ab und beförderte die Scheibe zum 5:3-Pausenstand in den Winkel (40.).

Alle guten Vorsätze für die letzten zwanzig Spielminuten schienen nicht mehr viel zu helfen, denn Regensburg mühte sich vergeblich, um nochmal zurück zu kommen. Die ca. 100 mitgereisten Fans aus der Domstadt hegten zwar in der 47. Minute erneut ein wenig Hoffnung, denn dort lief Louke Oakley alleine auf Mathis zu, doch der EVR-Kanadier sollte seinen Meister im Wölfe-Keeper finden. Das von Regensburgs Ex-Coach Leos Sulak trainierte EHC-Team verwaltete seinen Vorsprung clever und ließ in einem wahren Spitzenspiel, welches auf hohem Niveau geführt wurde und vielleicht etwas zu deutlich ausging, nichts mehr anbrennen. Den Schlusspunkt mit einem Treffer ins leere Tor besorgte Nikolas Linsenmaier in der 60. Minute, als er sich mit Regensburgs Verteidiger Barry Noe ein sehenswertes Laufduell lieferte, dieses gewann und seine Fans über den 6:3-Erfolg jubeln ließ.

Durch die EVR-Niederlage in Freiburg stehen nun drei Teams punktgleich an der Spitze. Nach wie vor auf Tabellenplatz eins stehen die Regensburger, da sie die beste Tordifferenz aufweisen können. Auf zwei und drei folgen mit ebenfalls 30 Punkten die Konkurrenten aus Freiburg und Bad Tölz. Der Tabellenvierte aus Bayreuth hat mit 29 Zählern einen Punkt Rückstand zum Spitzentrio. Weiter geht es für Regensburg am Freitag mit dem Gastspiel beim Altmeister aus Füssen, der derzeit das Schlusslicht der Liga gibt, aber immer ein gefährlicher Gegner ist. Das nächste Spitzenspiel wartet dann schon am Sonntag in der Donau-Arena, wenn die punktgleichen Tölzer Löwen ihre Visitenkarte abgeben.

EHC Freiburg – EV Regensburg 6:3 (3:1, 2:2, 1:0)

Tore:
1:0 (02:24) Herm (Bräumer-Rießle), 2:0 (08:17) Meyer (C. Billich-Frank bei 5-4), 3:0 (08:49) Rießle (Herm-Wittfoth), 3:1 (14:48) Heger (Oakley-Noe bei 5-4), 4:1 (24:29) N. Linsenmaier (Kunz-S. Billich), 4:2 (31:02) Stieler (Oakley-Noe bei 5-4), 4:3 (34:26) Stähle (Stieler bei 5-4), 5:3 (39:47) T. Linsenmaier (Kunz-Brückmann), 6:3 (59:23) N. Linsenmaier (ins leere Tor).

Zuschauer: 1.871
Schiedsrichter: Klein (Komorek, Fowler)
Strafen: Freiburg 14, Regensburg 10
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