altFür die Oberpfälzer Kufencracks ist nach einem erneuten 3:2-Erfolg der Einzug in Runde zwei perfekt. Am Ende setzten sich die Irwin-Schützlinge in der Serie mit 4:2-Siegen durch.

Spiel sechs bestritten die Domstädter im gleichen Aufgebot wie beim knappen 3:2 vor heimischer Kulisse am abgelaufenen Montag. Cody Brenner (DNL) war als Ersatzmann für Martin Cinibulk auf der Bank. Mirko Schreyer und Dimitri Komnik - beide ebenfalls aus der DNL-Truppe - verliehen dem Kader die nötige Tiefe. Svatopluk Merka (Matchstrafe - gesperrt) und Florian Domke (Saisonende) standen nicht zur Verfügung. Bei Peiting kehrten Höfler und Guth zurück in die Mannschaft, nur Bartsch und Morgan fielen beide verletzt aus.

Den ersten Matchball wollten die Regensburger gleich verwandeln und so begannen sie auch die Partie. Von der ersten Minute an drückten die in gold spielenden Gäste auf das Gaspedal, um möglichst früh in Front zu gehen. Erneut stand aber im ECP-Kasten mit Florian Hechenrieder ein Tausendsassa, der eine Scheibe nach der anderen parieren konnte. Regensburg dominierte, wirkte frischer und die Hausherren waren nur durch Entlastungsangriffe gefährlich. Waren die Oberbayern aber dann mal vor dem EVR-Kasten, wurde es für Goalie Martin Cinibulk und seine Vorderleute immer gefährlich, doch mit vereinten Kräften stand der Oberpfälzer Abwehrverbund. Hauptschiedsrichter Ulpi Sicorschi, der eine gute Leistung bot, verteilte im Startdrittel zwar einige Strafzeiten, doch mit einem Torerfolg klappte es für beide Kontrahenten nicht mehr vor der ersten Pause.

Umso kälter war dafür die Dusche für Regensburg nach nur wenigen Sekunden in Drittel zwei. Lediglich 27 Sekunden benötigte Anton Radu, um eine Gäste-Nachlässigkeit zum 1:0 für den EC Peiting zu verwerten (21.). Der EVR ließ sich davon nicht sonderlich beeindrucken und lauerte weiterhin geduldig auf seine Chance. Gäste-Kapitän Petr Fical ging dann in der 26. Spielminute mit gutem Beispiel voran und besorgte seinen Teamkollegen den Ausgleich. Der Routinier verwertete seinen eigenen Schussversuch per Abpraller und stellte zum großen Jubel der über 300 mitgereisten EVR-Fans auf 1:1. Peiting zeigte sich geschockt und sichtlich beeindruckt von der schnellen Antwort der Domstädter. Diese feuerten noch in derselben Spielminute durch Barry Noe von der blauen Linie und hätten fast einen Doppelschlag gelandet, doch der von David Stieler abgefälschte Schuss landete nur am Torpfosten. Der ECP hätte dann doch fast noch Kapital aus dem schnellen hin und her geschlagen, aber auch Ludwig Zink traf nur das Gestänge des EVR-Kastens (27.). Die allererste Führung in der Playoff-Serie für Regensburg in Peiting gab es in der 30. Minute zu bejubeln, denn dort schickte Vitali Stähle seinen Teamkollegen Louke Oakley auf die Reise. Ein absoluter Traumpass sorgte für einen Alleingang Oakleys, der kompromisslos das Spielgerät zum 1:2 in die Maschen drosch. Nur 63 Sekunden später klappte es dann doch mit einem Gäste-Doppelschlag, denn Barry Noe drückte nach einem starken Zuspiel von David Stieler in Überzahl die Scheibe aus Nahdistanz zum 1:3 über die Linie (31.). Den von John Sicinski trainierten Hausherren gelang es im Mitteldrittel nicht mehr, den Anschluss herzustellen und so ging der EVR mit einem absolut verdienten Zwei-Tore-Vorsprung in die letzte Pause.

20 Minuten hatte Peiting noch Zeit, zurück ins Spiel zu finden und genauso lange dauerte es für Regensburg noch, um den Einzug in Runde zwei perfekt zu machen. In den ersten 40 Minuten fehlte dem EC Peiting der Druck, ja die Schnelligkeit aus den ersten zwei Partien in Oberbayern, die jeweils zu knappen Overtime-Erfolgen der Gastgeber geführt haben. Natürlich mussten sie aber jetzt mehr riskieren und ihr Hauptaugenmerk auf die Offensive legen. Der EVR stand aber geschickt und lauerte auf seine Chance, mit einem vierten Treffer alles endgültig zu entscheiden. Immer wieder war es aber Florian Hechenrieder, der in höchst brenzligen Situationen für Peiting klären konnte. In der 52. Spielminute stellten sich schon die 1.190 Zuschauer auf einen gesicherten Gäste-Sieg ein, da dem ECP einfach die Kreativität zu fehlen schien. Doch genau dann schlugen die Oberbayern doch zu. Cody Carlson fand Martin Guth mit einem harten und platzierten Zuspiel am langen Pfosten und der hielt den Schläger zum 2:3 Anschluss einfach nur noch hin. Jetzt kam nochmal richtig Spannung und Dramatik pur ins Spiel. Die Zweikämpfe wurden noch härter, das Spielgeschehen hektischer. Auch, weil sich die Regensburger einige unglückliche Strafzeiten erlaubten und somit die Nerven ihrer Fans ganz schön strapazierten. Eine Minute und achtzehn Sekunden vor Ende erzwang Peiting nach einem Pfostenschuss von Ex-EVR-Akteur Andreas Feuerecker ein Bully im Gäste-Drittel und nutzte das gleich für eine Auszeit. John Sicinski riskierte alles, nahm Hechenrieder zu Gunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Kasten, um doch noch auszugleichen. Doch diesmal hatte der EVR in Peiting das bessere Ende für sich und rettete das 3:2 über die Zeit. Auch wenn David Stieler und Vitali Stähle wenige Sekunden vor Ablauf der Zeit das leere Tor verfehlten, kannte der Jubel keine Grenzen.

Regensburg gewinnt eine hart umkämpfte Serie, zwischen zwei Teams, die mit absoluter Leidenschaft agierten. Der EC Peiting kann erhobenen Hauptes in die Sommerpause gehen, denn die Oberbayern schafften mehr, als den EVR nur zu ärgern. Für die Oberpfälzer Sieger geht es nun ab nächster Woche Freitag in Runde zwei gegen die Selber Wölfe. Das Heimrecht genießen die Franken, sodass die erste Partie in der NETZSCH-Arena des VER startet. Regensburg gegen Selb, eine noch brisantere Serie als die Letzte gegen Peiting. Das ist Leidenschaft und Emotion pur, auf und neben dem Eis. Ab nächster Woche warten wahre Eishockeyfesttage auf den EV Regensburg.

EC Peiting – EV Regensburg 2:3 (0:0, 1:3, 1:0)

Tore:
1:0 (20:27) Radu (Saal-Guth), 1:1 (25:02) Fical (Stöber-Heger), 1:2 (29:48) Oakley (Stähle-Noe), 1:3 (30:51) Noe (Stieler-Oakley bei 5-4), 2:3 (51:20) Guth (Carlson-Hrdel)

Zuschauer: 1.190
Schiedsrichter: Sicorschi (Flad, Haas)
Strafen: Peiting 12, Regensburg 16
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