Die gut 350 mitgereisten Regensburger Fans sahen von Beginn an eine Eisbären-Mannschaft, die nur schwer ins Spiel kam. Die erste gute Chance konnten auch die Gastgeber für sich verzeichnen, als Florian Lehner (3.) nach schöner Vorarbeit von Stürmer-Star Tomas Rubes zu genau zielte und nur den Außenpfosten traf. Die erste nennenswerte Chance konnten die Domstädter in der siebten Minute für sich verzeichnen. Der wieder genesene Lukas Heger kam aus aussichtsreicher, zentraler Position zum Abschluss. Kurz zuvor vergaben Tomas Rubes und Martin Heinisch noch einen zwei auf eins Konter, nur wenige Augenblicke später klingelte es aber zum ersten Mal im Eisbären-Kasten: Wieder liefen die Eisbären in einen Konter und der Querpass von Kirchberger (9.) wurde unglücklich über einen Regensburger Schlittschuh ins Tor gelenkt. Die Blue Devils kamen nun immer besser ins Spiel und setzten die Eisbären gehörig unter Druck. Erik Keresztury (12.) konnte daraufhin für etwas Entlastung sorgen und hatte die bisher beste Chance für die Eisbären, die der glänzend aufgelegte Johannes Wiedemann im Weidener Tor aber vereiteln konnte. In den Folgeminuten waren die Gastgeber weiterhin spielbestimmend, während die Eisbären nur gelegentlich Nadelstiche nach vorne setzen konnten. In der 18 Minute gingen die Blue Devils dann mit 2:0 in Führung, als Routinier Herbert Geisberger in numerischer Überzahl mit einem trockenen Direktschuss Peter Holmgren überwinden konnte.
Im zweiten Abschnitt sahen die 1359 Zuschauer in der Hans-Schröpf-Arena aber eine wie ausgewechselt wirkende Regensburger Mannschaft. Nachdem Marcel Waldowsky zum Ende des ersten Abschnitts zu seinem Unmut noch eine Strafzeit absitzen musste, starteten die Rot-Weißen mit Überzahl und konnten diese auch nutzen: Korbinian Schütz (21.) zog nach Vorlage von Lukas Heger einfach mal ab und schon zappelte die Scheibe im Weidener Netz. Nur wenige Minuten später konnte Nico Korschinski (24.) mit einer schönen Einzelaktion sogar noch nachlegen und den Ausgleich erzielen. Damit aber noch nicht genug: Lukas Heger bediente aus der Hinter-Tor-Position mit der Rückhand Kapitän Peter Flache, der den Puck mit einem kraftvollen Direktschuss zur 3:2 Führung ins Tor bugsierte. Im weiteren Spielverlauf zeigte sich im Vergleich zum ersten Drittel ein spiegelverkehrtes Bild ab: Regensburg spielbestimmend und Weiden mit wenig guten Möglichkeiten. In der 30 Spielminute war es dann Nikola Gajovsky, der nach einem Traumpass von Richard Divis allen enteilte und den Puck locker per Rückhand zum 4:2 ins Tor beförderte. Für eine Vorentscheidung sorgte dann Benedikt Böhm (38.) der das 5:2 für seine Farben besorgte.
Im letzten Drittel versuchten die Regensburger Eisbären das Spiel zu verwalten, was ihnen weitgehend gut gelang. Nachdem Marco Haberman (44.) in die Kühlbox musste, hämmerte Tomas Gulda nach einer schönen Kombination die Scheibe mit einem satten Direktschuss zum 6:2 in die Maschen. Weiden gab allerdings nicht auf und suchte weiter den Weg nach vorne, konnten die Abwehrreihen der Regensburger allerdings erst 15 Sekunden vor Schluss durchbrechen, als Martin Heinisch (60.) zum 6:3 Endstand aus Eisbärensicht einschob.
Durch diesen Sieg und die gleichzeitige Niederlage des EC Peiting in Memmingen rücken die Eisbären wieder bis auf drei Zähler an den ECP heran. Teuer bezahlen mussten die Rot-Weißen diesen Sieg allerdings mit einer erneuten Verletzung von Lukas Heger, der nach zehnwöchiger Zwangspause in der 52. Minute das Spiel erneut verlassen musste.
Am kommenden Sonntag treffen die Eisbären Regensburg in der heimischen Arena um 18:00 Uhr auf den EV Lindau.
Vor 1.485 Zuschauern holt der EV Regensburg 22 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit in einem dramatischen Derby den Sieg beim Deggendorfer SC und feiert einen versöhnlichen Jahresausklang.
Doug Irwin musste in Niederbayern gleich auf sechs Akteure verzichten. Gesperrt fehlte Peter Flache, Tim Brunnhuber weilte noch bei der U18-Nationalmannschaft und das Lazarett der Domstädter besteht aktuell aus Sebastian Wolsch, Marco Habermann, Lukas Heger und Daniel Stiefenhofer. Beim Deggendorfer SC fehlten Andrew Schembri, Stefan Ortolf und Arthur Platonow. Vor über 400 mitgereisten Gästefans legten die von John Sicinski trainierten Gastgeber los wie die Feuerwehr. Gäste-Goalie Cody Brenner sah sich zahlreichen Angriffen entgegen und musste sofort brenzlige Situationen entschärfen. So zog der EVR gleich in der 3. Spielminute die erste Strafzeit und musste gleich mal Kräfte lassen, überstand allerdings diese Situation. Nur sechs Sekunden waren die Gäste allerdings vollzählig, als sie den ersten Gegentreffer entgegen nehmen mussten. Kyle Gibbons verwertete einen scharfen Querpass von Curtis Leinweber zur frühen 1:0-Führung des DSC. Kurz danach war Vitali Stähle der nächste Gästeakteur, der eine Strafzeit ziehen musste, dafür drehte sich aber diesmal der Spieß um: EVR-Kapitän Billy Trew ergatterte die Scheibe, schickte damit Nikola Gajovsky auf die Reise und der Tscheche ließ gekonnt und ohne große Probleme Sandro Agricola mit der Rückhand zum 1:1 aussteigen (7.). Völlig auf den Kopf stand die Partie, als Kevin Schmitt mit einem verdeckten Sonntagsschuss von der blauen Linie in den Winkel zum 2:1 aus Gäste-Sicht traf (12.). Damit gaben sich beide Teams bis zur ersten Pause aber nicht zufrieden, denn Jan-Ferdinand Stern arbeitete 53 Sekunden davor die freiliegende Scheibe zum 2:2 nach zwanzig Minuten über die Linie. Nur 67 Sekunden nach Wiederanpfiff trat erneut jener Stern in Erscheinung, als er seine Farben - Deggendorf an diesem Abend erneut in speziell angefertigten Weihnachtstrikots - erneut in Führung brachte. Regensburg schien gedanklich noch in der Kabine zu sein und klärte nur schlampig, sodass es in der 22. Spielminute 3:2 für Deggendorf hieß. Direkt danach sorgte Cody Brenner dafür, dass Regensburg nicht höher in Rückstand geriet. Doug Irwin reagierte sofort und zog schon in Minute 24 die Auszeit, um die Domstädter wachzurütteln. Es musste schließlich Kapitän Billy Trew richten, der wenige Augenblicke später sich alleine die Scheibe ergatterte, zum Solo ansetzte und den Puck in den Winkel schlenzte (26.). Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich endgültig ein Derby auf hohem Niveau, in dem es mit Herz und Leidenschaft zur Sache ging. Im letzten Abschnitt war bei vielen EVR-Fans die Befürchtung groß, dass den Oberpfälzern die Kraft ausgehen könnte. Jedoch zeigte die Mannschaft riesigen Kampfgeist, Charakter und vor allem absoluten Willen, das Spiel zu gewinnen. Gut und gerne hätten beide Teams noch mehr Treffer erzielen können, aber zwei stark agierende Torhüter hielten jeweils das Unentschieden fest. Das Heimpublikum haderte das ein ums andere Mal mit Hauptschiedsrichter Altmann, der aber insgesamt eine ordentliche Leistung bot und vor allem nicht entscheidend ins Spiel eingriff. Als hätte der Eishockey-Gott am Freitagabend ein Herz für den EVR gehabt, war es fast wie im Film: Nur noch 22 Sekunden waren auf der Uhr, Regensburg setzt sich fest und Svatopluk Merka steht mutterseelenallein im Slot. Billy Trew brachte den Puck dahin und Merka beförderte diesen in die Maschen. Das 4:3 bedeutete den Sieg und grenzenlosen Jubel beim Regensburger Anhang. Der hart umkämpfte Derbysieg war der vierte Erfolg in Serie und sorgt für einen rundum gelungen Abschluss des Jahres 2016. Dieser Sieg ist dem Team sehr hoch anzurechnen und kann Auftrieb für die kommenden Aufgaben geben. Weiter geht es am 4. Januar mit einem Top-Heimspiel gegen die Selber Wölfe, gegen die zum ersten Mal gewonnen werden soll. Etwas unschön war allerdings, dass scheinbar eigene Fans nach Abpfiff aus dem EVR-Mannschaftsbus zahlreiche Schläger klauten und dem Verein somit einen hohen Sachschaden zufügten, der auch Auswirkung auf das nächste Heimspiel haben kann. Der EV Regensburg bittet an dieser Stelle um Hinweise an die bekannten Stellen und appelliert an die Täter, die Schläger zurückzugeben. Die örtlichen Behörden wurden bereits in Kenntnis gesetzt und haben die Ermittlungen aufgenommen. Deggendorfer SC – EV Regensburg 3:4 (2:2, 1:1, 0:1) Tore: 1:0 (05:03) Gibbons (Leinweber, Martell), 1:1 (06:38) Gajovsky (Trew), 1:2 (11:36) Schmitt (Wong, Gulda), 2:2 (19:07) Stern (Martell, Gibbons), 3:2 (21:07) Stern (Leinweber, Gibbons), 3:3 (25:22) Trew, 3:4 (59:38) Merka (Gajovsky, Trew) Zuschauer: 1.485 Schiedsrichter: Altmann (Klima, Flad) Strafen: Deggendorf 6, Regensburg 6 Nach zwei Siegen gegen den EHV Schönheide muss der EV Regensburg zum Jahresausklang nach Deggendorf. Der Vergleich mit dem DSC ist auch das letzte Donau-Derby der Vorrunde.
Obwohl der EVR auf Tabellenplatz zwei zurückspringen konnte, ist die Favoritenrolle beim Deggendorfer SC und das hat einen Grund: Doug Irwin, Coach der Oberpfälzer, muss auf zwei weitere Akteure verzichten. Peter Flache fehlt aufgrund einer Spieldauerstrafe und Verteidiger Sebastian Wolsch muss wegen einer Kopfverletzung ebenfalls passen. Wie lange die Ausfalldauer von Wolsch ist, steht noch nicht fest. Dazu fehlen noch Daniel Stiefenhofer, Marco Habermann, Lukas Heger (alle verletzt) sowie Tim Brunnhuber (Fünf-Nationen-Turnier der U18-Nationalmannschaft in der Schweiz), sodass Regensburg nur noch sechs Verteidiger und neun Angreifer zur Verfügung stehen. Hier sind allerdings schon die DNL-Akteure Xaver Tippmann und Felix Schwarz mit inbegriffen. Bei den Gastgebern sind bis auf den Langzeitausfall von Andrew Schembri keine großen Verletzungen bekannt. Regensburg hatte mit Schönheide eher einen dankbaren Aufbaugegner, der es allerdings den Domstädtern lange schwer machte. Jedoch waren die Wölfe der richtige Gegner, um endlich wieder zurück zur Treffsicherheit zu finden. Und vor dem Doppelvergleich gegen die Sachsen war ja auch noch das Erfolgserlebnis gegen den heutigen Gegner Deggendorf, sodass das verbleibende EVR-Aufgebot durchaus positiv nach Niederbayern reisen kann. Jedoch werden wohl erneut die Reihen angepasst werden, ja sogar müssen. Dementsprechend interessant ist das letzte Duell des Jahres 2016, denn die niederbayerischen Gastgeber lieferten zuletzt zwei starke Partien ab. Gegen Selb erspielte sich das Team von John Sicinski insgesamt drei Zähler. Beide Spiele gingen jeweils in die Overtime, waren torreich und hart umkämpft. Dazu gewannen jeweils die Gästeteams die Partien, sodass noch eine extra Portion Emotion mit dabei war. Nun folgt für Deggendorf gleich das Derby gegen den EVR und es ist davon auszugehen, dass einen Tag vor Silvester die Hütte in Niederbayern voll sein wird. Deshalb hofft das EVR-Team auf zahlreiche Schlachtenbummler, die die Irwin-Truppe lautstark unterstützen. Anpfiff in Deggendorf ist um 20.00 Uhr. Ausreichend Tickets sind noch an der Abendkasse vorhanden. Alle Fans, die nicht mit zur Auswärtspartie beim DSC reisen können, haben die Möglichkeit per Ticker unter www.evr-liveticker.de hautnah mit dabei zu sein. |
Heute Abend um 20.00 Uhr kommt es für die Eisbären auswärts zum Oberpfalzderby bei den Blue Devils Weiden. Zum Heimspiel am Sonntag empfängt das Team von Igor Pavlov um 18.00 Uhr die Lindau Islanders. Verzichten muss der Eisbären-Coach erneut auf Lukas Heger. Hinter dem Einsatz von Leopold Tausch steht ein Fragezeichen und entscheidet sich spontan. Aus dem U20-Kader stoßen für die Partie in Weiden Raphael Fössinger, Andre Bühler und Nicolas Sauer in den Oberligakader. Das Medienteam der Eisbären hat sich diese Woche mit Verteidiger Jakob Weber unterhalten. Der gebürtige Regensburger spricht im Interview über seine Rückkehr nach Regensburg, die bisherige Saison und gibt einen Ausblick auf die Playoffs! |