altEs war ein gebrauchter Abend für die Kufencracks aus der Domstadt. Vor 1.957 Zuschauern kommen diese mit 2:5 unter die Räder und können mit diesem Ergebnis noch zufrieden sein.

Der EVR trat ohne die verletzten Marco Habermann, Daniel Stiefenhofer und Lukas Heger an. Außerdem weilten Cody Brenner und Yannick Drews weiterhin bei der U20-Nationalmannschaft. Allerdings könnten die beiden Akteure am Sonntag gegen den EC Peiting wieder im Aufgebot stehen, insofern sie pünktlich zurück in der Oberpfalz sind. Um wenigstens mit drei Reihen agieren zu können, rückten Xaver Tippmann und Felix Schwarz aus dem DNL-Team in den Oberliga-Kader. Hausherren-Coach Markus Berwanger musste lediglich auf den erkrankten Thomas Schreier verzichten.

Zu Beginn kamen die Gäste, die in weiß aufliefen und von 400 Schlachtenbummlern unterstützt wurden, besser ins Spiel. Das Irwin-Team legte ein hohes Tempo vor und beschäftigte Devils-Keeper Hönkhaus fast schon im Sekundentakt. Jedoch zeichnete sich früh ab, wie der Abend in der nördlichen Oberpfalz laufen würde, denn schon in der sechsten Spielminute jubelte der heimische Anhang zum ersten Mal. Marko Babic profitierte von einem leichten Scheibenverlust von EVR-Verteidiger Kevin Schmitt und gab sich alleine vor Gäste-Torsteher Fießinger keine Blöße. Der Gast zeigte sich davon weniger geschockt und versuchte, schnell zurück ins Geschehen zu kommen. Die Chancen dazu waren auch da, allerdings lässt in letzter Zeit die Kaltschnäuzigkeit zu wünschen übrig, wie auch die letzte Konsequenz, um mal ein “dreckiges Tor“ zu erzielen. So war es fast schon absehbar, dass Matt Abercrombie in der 13. Spielminute in Überzahl auf 2:0 erhöhen konnte, als David Hajek einfach mal die Scheibe in Richtung EVR-Tor brachte. Direkt danach setzten die Gäste ein Zeichen, als Peter Flache vor Weidens Keeper Hönkhaus einen kleinen Faustkampf initiierte, um seine Mannen wach zu bekommen. Das gelang nur bedingt, denn jener Flache zog eine unglückliche Strafe in der Schlussminute, die er aber nicht absitzen musste, denn eine schnelle Hausherren-Kombination über Heinisch und Jirik veredelte erneut Abercrombie zum 3:0-Pausenstand.

Die Überraschung war groß, vielleicht konnte sogar von einem Schock gesprochen werden. Wie würde der EVR reagieren, um nochmal zurück ins Geschehen zu kommen? Er machte eigentlich so weiter, wie er aufgehört hatte: Die Angriffsbemühungen waren da, allein ein Tomas Gulda feuerte während der gesamten Partie gefühlte hundert Mal per Schlagschuss von der blauen Linie, jedoch erwischte auch ein Fabian Hönkhaus einen Sahnetag für die blauen Teufel. Und wie es eben im Sport ist, wenn es bei einem Team läuft und beim anderen nicht, fiel der nächste Treffer für Weiden. In der 24. Spielminute waren die Gastgeber mit einem Mann mehr auf dem Eis und ein Querschläger ging Martin Heinisch an den Bauch und von dort hinter die Linie des Regensburger Kastens. Nun stand es schon 4:0 und beim Gäste-Anhang schwand der Glaube auf eine Rückkehr an diesem Abend fast komplett. Etwas Hoffnung keimte auf, als Sebastian Wolsch nach Pass von Brandon Wong zum ersten Mal die Gäste auf die Anzeigetafel brachte (38.). Allerdings nahm Regensburg den ganzen Abend dumme, ja vermeidbare Strafzeiten und kassierte noch 35 Sekunden vor der zweiten Sirene durch Abercrombie (Dritter Treffer an diesem Abend) das 5:1.

Regensburg tat zu Beginn von Drittel drei immerhin was für die Powerplay-Statistik. Noch im Mittelabschnitt schaffte es der EVR nämlich nicht in doppelter Überzahl das leere Tor zu treffen. In der 43. Spielminute hielt immerhin Brandon Wong den Schläger richtig in einen Gulda-Schuss, um auf 5:2 zu verkürzen. Eine Aufholjagd gab es aber nicht mehr, nur noch eine Vielzahl an Strafen gegen den EVR. Sebastian Wolsch stoppte in der 45. Spielminute Philipp Siller per Stockschlag und hätte dafür nur zwei Minuten kassieren müssen. Siller krachte aber unglücklich in die Bande und musste mit der Trage vom Eis getragen werden. Nach erster Information passierte dem EVW-Angreifer nichts Schlimmes und das Foul war nur bedingt der Auslöser. Hauptschiedsrichter Fischer bewies aber wenig Fingerspitzengefühl und stellte Wolsch per Spieldauerstrafe vom Eis. Außerdem erhielten die Gastgeber einen Penaltyschuss und das zur Verwunderung aller. Immerhin parierte Fießinger für Regensburg, sodass es am Ende beim 5:2 für die Blue Devils blieb.

Ebenso unschön waren die Auseinandersetzungen im EVR-Block, die unmittelbar mit dem Penaltyschuss begannen. Scheinbar wurden mehrere Personen aus dem Stadion entfernt, nachdem diese gewaltsam für Unruhe gesorgt hatten. Der EV Regensburg distanziert sich davon und arbeitet mit den örtlichen Behörden Hand in Hand zusammen.

Für den EV Regensburg gilt es, die Derbyniederlage abzuhaken und am Sonntag gegen den EC Peiting neu durchzustarten. Die Oberbayern sind aber eine harte Nuss, sind aber stark ersatzgeschwächt. Anpfiff in der Regensburger Donau-Arena ist um 18.00 Uhr.

Blue Devils Weiden – EV Regensburg 5:2 (3:0, 2:1, 0:1)

Tore: 1:0 (05:06) Babic (Jirik, Nägele), 2:0 (12:02) Abercrombie (Hajek, Schmid bei 5-4), 3:0 (19:23) Abercrombie (Jirik, Heinisch bei 6-5), 4:0 (23:15) Heinisch (Babic, Jirk bei 5-4), 4:1 (37:01) Wolsch (Wong, Brunnhuber), 5:1 (39:25) Abercrombie (Sevo, Waldowsky bei 5-4), 5:2 (42:07) Wong (Gulda, Flache bei 5-4)

Zuschauer: 1.957
Schiedsrichter: Fischer (Umlauf, Holst)
Strafen: Weiden 18, Regensburg 20 + 5 + Spieldauer für Wolsch