altVor der erschreckend schwachen Kulisse von nur 291 Zuschauern gibt sich der EV Regensburg im Erzgebirge keine Blöße. Am Ende gewann die Irwin-Truppe mit 5:1 am Freitagabend.

Beim EVR waren wie gewohnt die beiden langzeitverletzten Akteure Lukas Heger und Daniel Stiefenhofer nicht mit von der Partie. Außerdem waren Xaver Tippmann und Felix Schwarz ebenfalls nicht Teil des Aufgebots, da sie am Wochenende mit der DNL-Mannschaft in Dresden zweimal um Punkte kämpfen. Im Gehäuse der Gäste stand diesmal wieder Daniel Fießinger, der eine ordentliche Leistung bot. Die Hausherren aus Schönheide verzichteten auf Importstürmer Milan Kostourek, der Try-Out-Akteur Jakub Rumpel Platz machen musste.

Der erste Abschnitt gestaltete sich zäh. Das Hausherren-Team von Victor Proskuryakov beschränkte sich darauf, die Angriffsbemühungen des EV Regensburg zu zerstören. Zunächst gelang den Gästen aus der Domstadt auch nicht, diesen Abwehrriegel zu durchbrechen. Waren sie dann doch mal frei vor dem Wölfe-Gehäuse, konnte Florian Neumann die Versuche allesamt entschärfen. Jedoch muss auch gesagt werden, dass die Regensburger in den ersten zwanzig Minuten bei bestem Willen nicht ihr bestes Eishockey gezeigt haben. Das war auch Schönheide bewusst.

In der ersten Pause muss EVR-Dompteur Doug Irwin die richtigen Worte gefunden haben, denn seine Mannen rannten nun endlich mit der notwendigen Konsequenz an, um die Punkte aus dem Erzgebirge entführen zu können. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der erste bannbrechende Treffer fallen sollte. Benedikt Böhm klingelte in der 22. Spielminute schon mal am Torgestänge der Gastgeber und unterstrich damit den Trend. Fällig waren die Wölfe zum ersten Mal in Minute 25. Dort zog Youngster Christoph Frankenberg von der blauen Linie ab und EVR-Kapitän Billy Trew stand eben dort, wo ein Stürmer zu stehen hat und fälschte die Scheibe unhaltbar zum 1:0 ab. Danach stieg das Tempo der in weiß spielenden Oberpfälzer, die Schönheide mehrfach in der eigenen Zone einschnürten. Daraufhin zogen die Wölfe des EHV Strafzeiten, die Regensburg in Manier einer Spitzenmannschaft bestrafen konnte. Marco Habermann erhöhte in der 28. Spielminute, als er per Direktabnahme aus dem Slot treffen konnte, auf 2:0. Absolut identisch war der dritte Gästetreffer, der zugleich das zweite Tor von Habermann war: Wieder hatte der EVR Überzahl und erneut lauerte die Nummer acht der Domstädter im Slot und fackelte dort nicht lange, um auf 3:0 zu erhöhen (34.). Nur 106 Sekunden später zappelte das Spielgerät dann schon wieder im Netz: Svatopluk Merka bewies Auge und fand Nikola Gajovsky, der ohne Probleme den 4:0-Pausenstand herstellte (36.).

Für den Schlussabschnitt war die Messe im Grunde gelesen und für die Gäste ging es primär darum, den Shutout für Keeper Daniel Fießinger zu sichern. Die Angriffsbemühungen wurden auf das Nötigste herunter gefahren und die Hausherren hatten nun etwas mehr Platz. Diesen konnten sie allerdings nicht wirklich nutzen, sodass die Zeit unerbittlich gegen den EHV Schönheide lief. Als niemand mehr damit rechnete, dass nochmal ein Tor zu vermelden wäre, machte EVR-Verteidiger Kevin Schmitt auf sich aufmerksam. Schmitt markierte mit einem Hammer von der blauen Linie in der 55. Spielminute das 5:0 aus Gäste-Sicht. Drei Minuten und drei Sekunden vor dem Ende verdarben die Wölfe Schönheide Daniel Fießinger dann doch einen perfekten Abend, als Stephan Trolda bei einem schnellen Gegenzug den Ehrentreffer zum 1:5 bejubeln durfte. Dies war auch der letzte “Highlight-Moment“ in einer am Ende souverän erfüllten Pflichtaufgabe des EV Regensburg.

Der EVR springt durch den Auswärtserfolg im Erzgebirge zurück auf Tabellenplatz zwei und profitiert von den Niederlagen der direkten Konkurrenz. Der Deggendorfer SC und auch die Tölzer Löwen kassierten zwei Pleiten, lediglich Spitzenreiter Selb gab sich weiterhin keine Blöße und feierte Erfolg Nummer zehn in Serie. Am Sonntag empfängt der EVR nun den ERC Sonthofen, der als Vorletzter der Tabelle an die Donau kommt. Allerdings sollte Regensburg gewarnt sein, denn am letzten Wochenende verlor Bad Tölz in Sonthofen und die Freitagspartie gegen Weiden musste aufgrund einer defekten Eismaschine abgesagt werden, sodass die Allgäuer gut ausgeruht und mit frischen Beinen zum Sonntagsmatch kommen. Anpfiff in der Donau-Arena ist um 18.00 Uhr.