altNach anfänglichen Schwierigkeiten gewinnt der EV Regensburg deutlich und verdient mit 7:2 am Bodensee. Marco Habermann trifft doppelt und ebnet somit den Gästen den Weg zum Sieg.

Vor 1.175 Zuschauern in der Eisarena Lindau, von denen 200 Fans aus Regensburg kamen, liefen die Gäste beinahe in Bestbesetzung auf. Daniel Stiefenhofer (Oberkörperverletzung) und Xaver Tippmann (Mit der DNL-Mannschaft in Köln) standen im Abwehrverbund nicht zur Verfügung, sodass sechs Verteidiger in rot-weiss aufliefen. Bei den Hausherren aus Lindau war kein Ausfall bekannt, mit Martin Sekera agierte dort aber ein bei den EVR-Fans unbeliebter Akteur und das Gegenstück dazu hieß Jeff Smith, der seit dieser Spielzeit nach seiner letzten Saison in Regensburg ebenfalls für Lindau agiert.

Überraschend stark und schnell war der Beginn des EV Lindau. Dustin Whitecotton schien seine Mannen optimal eingestellt haben und so brannte es in den ersten fünf Minuten lichterloh vor dem Gehäuse von EVR-Keeper Brenner. Die Gäste aus der Oberpfalz hatten ihre Mühe, ins Spiel zu finden und wie schon am Freitag schlichen sich viele Abspielfehler beim Aufbau ein. So war es auch nicht sonderlich überraschend, dass Lindau in der 11. Spielminute in Führung ging. Eine schnelle Kombination schloss am Ende Zdenek Cech zum 1:0 ab. Brenner hatte im Gäste-Gehäuse keine Abwehrchance, da die Scheibe noch vom eigenen Teamkollegen abgefälscht wurde. Dieses Gegentor schien aber Regensburg aufgeweckt zu haben, denn nun wollte die Mannschaft von Doug Irwin ein Zeichen setzen und schnell zurück ins Geschehen finden. Erst tankte sich Verteidiger Sebastian Wolsch durch und erzwang eine gute Chance und als alle dachten, dass die Situation entschärft sei, setzte Stefan Huber nochmal nach und am Ende bugsierte Lukas Heger gekonnt die Scheibe aus der Luft zum 1:1-Ausgleich in die Maschen (15.).

Nach dem ersten Pausentee waren die Hausherren weiterhin bemüht, ihren eigenen Fans bei der Oberliga-Heimpremiere ansehnlichen Sport zu bieten. Mittlerweile fehlte den Islanders aber auch das notwendige Glück, um gegen ein Spitzenteam wie den EVR zu punkten. Der EVL nahm nun zunehmend mehr Strafzeiten, da die Gäste läuferisch überlegen waren. Schon in der letzten Spielzeit war das Überzahlspiel eine Stärke der Regensburger und auch am Sonntagabend schlugen sie gnadenlos zu. Vitali Stähle traf mit einem satten Schlagschuss in den Winkel zum 2:1 aus Sicht seiner Farben (29.). Regensburg versuchte, den Vorsprung schnell auszubauen, blieb aber immer wieder an einem gut aufgelegten Josef Mayer im Lindauer Kasten hängen. Mayer war aber – erneut in Lindauer Unterzahl – in der 39. Spielminute chancenlos, denn dort Stand EVR-Kapitän Billy Trew nach einem Heger-Schuss goldrichtig, um den Rebound zum 3:1 zu verwerten. Noch komfortabler gestaltete sich das Ergebnis für Regensburg, als Marco Habermann mit einer schönen Einzelleistung 31 Sekunden vor der zweiten Sirene zum 4:1 traf (40.). Zwar reklamierten die Hausherren, dass sich Habermann die Scheibe irregulär mit einem Handpass selbst vorgelegt hätte, doch Hauptschiedsrichter Paule ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen und gab den Treffer.

Schon nach 18 Sekunden war im Schlussabschnitt die Scheibe erneut hinter Islanders-Torhüter Mayer, doch diesmal zählte ein regulärer Treffer nicht. Billy Trew war der Torschütze und das Spielgerät klar hinter der Linie, doch die Unparteiischen hatten scheinbar schlechte Sicht und konnten nicht zu 100% sehen, ob die Scheibe im Netz war. Somit fand zunächst kein weiterer Puck den Weg hinter Mayer. Es bedarf aber nur einiger Augenblicke, ehe nochmals Marco Habermann zuschlug. Wieder waren die Gastgeber mit einem Mann weniger auf dem Eis und die Nummer acht des EVR stand ideal und erhöhte auf 5:1 (43.). Als Habermann in der 45. Spielminute direkt abzog, hielt Peter Flache seinen Schläger in den Schuss und traf damit sogar zum 6:1. Die Stimmung war danach bei den mitgereisten Fans aus der Domstadt grandios und sie wurde noch besser, als Nikola Gajovsky die Trickkiste auspackte. In Überzahl ließ der Tscheche Mann und Maus stehen und traf gekonnt am Ende per Rückhand zum 7:1 (50.). Für den EVR war es am Sonntagabend der vierte Powerplaytreffer. Der Schlusspunkt blieb aber dann doch dem EV Lindau und zwar in Person von Petr Heider, der einen leichtfertigen Scheibenverlust der Gäste in deren eigener Zone gnadenlos bestrafte.

Somit fährt der EV Regensburg seinen ersten Auswärts- und Saisonsieg ein und hat nach dem ersten Wochenende vier Punkte auf seinem Konto. Das bedeutet Tabellenplatz vier und ist vollkommen in Ordnung. Am kommenden Wochenende messen sich die Oberpfälzer mit der Konkurrenz aus Schönheide und Sonthofen. Den Beginn macht das Heimspiel am Freitag gegen Schönheide, ehe es am Sonntag erneut ins Allgäu geht.

EV Lindau – EV Regensburg 2:7 (1:1, 0:3, 1:3)

Tore: 1:0 (10:06) Cech (Leiprecht, Mlynek), 1:1 (14:19) Heger (Huber, Brunnhuber), 1:2 (28:09) Stähle (Noe, Gajovsky bei 5-4), 1:3 (38:21) Trew (Heger, Noe bei 5-4), 1:4 (39:29) Habermann (Trew, Gulda), 1:5 (42:32) Habermann (Gajovsky, Noe bei 5-4), 1:6 (44:04) Flache (Habermann, Trew), 1: 7 (49:22) Gajovsky (Noe, Stähle bei 5-4), 2:7 (56:27) Heider

Zuschauer: 1.175
Schiedsrichter: Paule (Bertele, Haas)
Strafen: Lindau 14, Regensburg 8