altZweites Gastspiel in Peiting und erneut mussten beide Teams in die Verlängerung. Wie schon bei Spiel eins behielten die Oberbayern vor 1.272 Zuschauern gegen den EVR mit 4:3 die Oberhand.

Bei den Gästen vom EV Regensburg, die erneut von über 500 mitgereisten Fans unterstützt wurden, änderte sich auf dem Personalsektor fast gar nichts. Lediglich Philipp Vogel war nicht mitgereist, da er mit dem DNL-Team am Samstag und Sonntag in Mannheim aktiv ist. Beim EC Peiting fehlten der verletzte Bartsch und der gesperrte Eichberger, zum ersten Mal stand Youngster Höfler auf dem Spielberichtsbogen der Sicinski-Truppe.

Von Anfang an war die Partie wie schon die ganze Serie hart umkämpft. Die Gäste aus der Domstadt agierten wieder mit drei Reihen. Merka, Lamich und Böhm waren als überzählige Angreifer zunächst auf der Mannschaftsbank. Die besseren Chancen hatten erstmal die gastgebenden Peitinger, aber EVR-Torsteher Martin Cinibulk bewies nach seinem Shutout ordentlich Selbstvertrauen und klärte einen Versuch nach dem anderen. Zbynek Hrdel hätte es in der 6. Spielminute dennoch fast geschafft, die Scheibe im Gäste-Tor unterzubringen, doch die Latte rettete für Cinibulk und seine Teamkollegen. Regensburg schien durch diesen Kracher ans Gestänge endgültig mehr zu riskieren und so ergaben sich die ersten Gelegenheiten. Zunächst Stöber (8.) und nur wenige Minuten später Schreier (11.) sogar in Unterzahl, aber Hechenrieder im ECP-Tor lieferte ebenfalls eine starke Leistung ab. Kurz vor der ersten Sirene hatte der EV Regensburg eine Überzahlmöglichkeit und hier feuerte Verteidiger Barry Noe gleich dreimal von der blauen Linie, doch immer wieder hatte Peiting das Glück auf seiner Seite (19.) und so trennten sich die Teams torlos nach dem ersten Drittel.

Das Tempo nahm ihm Mittelabschnitt noch mehr zu und so zogen beide Kontrahenten in den ersten Minuten einige unerlaubte Weitschüsse, um sich von dem Druck zu befreien. Bis zur 26. Spielminute unterlief dem EVR in einem bisher ordentlichen Auswärtsspiel kein grober Schnitzer, doch dann vertändelte Michael Welter an der blauen Linie des EC Peiting die Scheibe und gab Dominic Krabbat die Chance zum Konter. Der Angreifer der Oberbayern hatte freie Bahn und ließ es sich nicht nehmen, die Scheibe durch die Schoner von Cinibulk zum 1:0 ins Tor zu schieben. Regensburg war zunächst etwas beeindruckt, Peiting dafür wie beflügelt. Jedoch vergasen die Hausherren nicht ihr Defensivspiel, denn das Sicinski-Team stand gestaffelt und spielte einen guten Fore-Check, welcher den Gästen Probleme im Aufbauspiel bereitete. In Minute 35 hatten die Oberpfälzer gerade erfolgreich ein Unterzahlspiel überstanden, um dann nur 10 Sekunden später den nächsten Hausherren-Treffer zu schlucken. Zbynek Hrdel feuerte von der blauen Linie bei verdeckter Sicht für Cinibulk und schon stand es 2:0. Jetzt fand aber der EVR schnell eine Antwort, denn in der 37. Spielminute waren die Domstädter zurück im Geschäft. Erst scheiterte Oakley freistehend vor Hechenrieder, doch direkt nach Wiederanpfiff zimmerte Barry Noe das Spielgerät an die Latte und von da sprang dieses dann in die Maschen zum 2:1. Der Jubel kannte jetzt keine Grenzen und der EVR versuchte noch vor der zweiten Pause auszugleichen, doch die Hausherren retteten ihre Führung in die Kabine.

Den Schlussabschnitt musste Regensburg ohne Vitali Stähle bestreiten, der nach einem Check in die Bande im zweiten Drittel verletzt ausscheiden musste. Eine genaue Diagnose steht noch nicht fest. Ob der Deutsch-Russe am Montag einsatzfähig ist, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden. Eine exakte Information über die Art die Verletzung wird es in diesem Playoff-Kampf vom EVR auch nicht geben, um Stähle in den weiteren harten Matches gezielt zu schützen. Aber auch ohne ihren Routinier kamen die Domstädter schon in der 42. Spielminute zum Ausgleich. Louke Oakley lauerte dort in Überzahl am langen Pfosten und als die Scheibe zu ihm kam, hatte der Kanadier keine Mühe diese zum 2:2 über die Linie zu bugsieren. Das Momentum war jetzt auf Gäste-Seite und diese versuchten, die Partie zu drehen. Erst Schmitt mit einem Schlagschuss (44.) und Fical mit einem schnellen Abschluss aus der Bewegung (45.), aber Hechenrieder hielt seinen ECP mit zwei weiteren Paraden im Geschehen. Bitter, ja ganz bitter gestaltete sich Minute 46 für den Gast. Zunächst kassierte dieser nach einem riesigen Wechselfehler, der Peiting einen Konter bescherte, das 3:2 durch Baindl und exakt 10 Sekunden danach musste Svatopluk Merka mit einer Matchstrafe vom Eis. Merka rückte nach Welters Fehler an dessen Stelle und nahm sich selbst wieder aus der Partie. Die Situation, bei der sich Hausherren-Verteidiger Sean Morgan die Kniescheibe brach, gestaltete sich äußerst unglücklich, denn Merka schob den stolpernden Morgan unglücklich in die Bande und wurde dafür etwas überhart bestraft. Die fünfminütige Überzahl würde aber von Merkas Teamkollegen schadlos überstanden und diese bliesen nun erneut zur Aufholjagd. In der 53. Spielminute war es auch soweit, denn Barry Noe packte in Überzahl erneut den Hammer aus. Unhaltbar schlug die Scheibe zum 3:3 im ECP-Kasten ein, Hechenrieder hatte bei diesem Schuss keine Abwehrchance. In der regulären Spielzeit fiel kein Tor mehr, zwar hatte Baindl in Minute 56 nochmal eine riesen Möglichkeit, Peiting zum Sieg zu schießen, doch der Oberbayer fand in Martin Cinibulk seinen Meister.

Erneut musste die Overtime her und den Regensburgern stand die Anspannung förmlich ins Gesicht geschrieben. Der schnelle K.O. aus Spiel zwei war noch in den Hinterköpfen und so starteten die Gäste extrem nervös in die Zusatzzeit. Drei dicke ECP-Chancen gab es auch in den Anfangsminuten, aber die Domstädter konnten sich wieder bei Cinibulk und dem Eishockeygott bedanken, dass sie nicht früh die Niederlage einstecken mussten. Hauptschiedsrichter Singer zog sich dann auch noch den Unmut der Gästefans zu, denn zwei fragwürdige Strafen gegen Barry Noe (63.) und Simon Schütz (70.) sorgten für weitere zusätzliche Belastung. Der Kräftverschleiß durch die zu vielen EVR-Strafzeiten machte sich langsam bemerkbar und so hatte Peiting wieder an Oberwasser gewonnen. Die absolute Großchance zu Gunsten der Gäste hatten David Stieler und Louke Oakley, die gemeinsam bei der Strafzeit für Simon Schütz einen Konter fahren konnten, aber auch hier hatte Hechenrieder was dagegen und sicherte seinem Team die Scheibe. In der 72. Spielminute endete die Partie und jeder EVR-Fans kam sich wohl vor wie einem schlechten Film. Ausgerechnet der Ex-Regensburger Andreas Feuerecker wuchtete die Scheibe zum 4:3-Endstand in die Maschen. Der Hammer des Verteidigers flog an Freund und Feind bei verdeckter Sicht für Cinibulk in den Regensburger Kasten. Peiting jubelte erneut, Regensburg erlebte ein wahres Déjà-vu und den 2:2-Serienausgleich.

Diese Playoff-Serie gegen den EC Peiting ist nichts für Herzkranke. Vier Partien sind gespielt, eine Entscheidung lässt weiterhin auf sich warten. Beide Teams gewannen je ihre Heimpartien und bis auf Partie Nummer drei (9:0 EVR) waren alle Aufeinandertreffen denkbar knapp. Weiter geht es am Montag um 20.00 Uhr in der Regensburger Donau-Arena und am Mittwoch um 19.30 Uhr in Peiting. Der EV Regensburg hofft am Montag erneut auf einen Hexenkessel, denn genau das braucht jetzt das Team um einen extra Push zu bekommen. Jetzt entscheidet jede Kleinigkeit, jeder Fehler kann entscheidend sein, denn das sind Playoffs und die sind nichts für schwache Nerven!