altMit großem Bedauern nahm der EV Regensburg die Lizenzverweigerung für den EVL Landshut Eishockey in der DEL 2 am gestrigen Donnerstag zur Kenntnis. Nun zählen die Oberpfälzer plötzlich zu einem Trio, das als Nachrücker in Frage käme.

Nachdem sich die Füchse Duisburg und der EVR fristgerecht für die DEL 2 – noch während der abgelaufenen Oberliga-Playoffs – beworben haben, sind sie neben dem sportlichen Absteiger aus Heilbronn im Kandidatenkreis auf die zweithöchste deutsche Spielklasse. Regensburg ist aber in der “Rangliste“ auf dem dritten und letzten Platz. Zuerst liegt es bei Heilbronn, ob sie das Recht als Nachrücker wahrnehmen. Verzichten die Baden-Württemberger aber darauf und sollten das die Füchse Duisburg auch offiziell tun, wäre plötzlich der EV Regensburg der berechtigte Nachrücker und Aufsteiger in die DEL 2.

Dass dieses Unterfangen mit einem hohen Risiko verbunden ist und auch die Zeit knapp wird, ist den EVR-Verantwortlichen bewusst. Es wäre jedoch grob fahrlässig, wenn sich mit dem möglichen Szenario nicht auseinander gesetzt werden würde. Ivo Stellmann-Zidek, Geschäftsführer der EVR Eishockey GmbH, gibt Einblick, unter welchen Gesichtspunkten der Aufstieg realisierbar wäre:

„Nach interner Beratung sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass ein Aufstieg in die 2. Bundesliga (DEL 2) nur dann möglich ist, wenn kurzfristig ca. 700.000 € aus der Wirtschaft und der Politik aufgewendet werden.

Von Seiten des EVR und der Mannschaft, die eine grandiose sportliche Saisonleistung vollbracht hat und damit durchaus einen Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse Deutschlands verdient hätte, wurde alles getan.

So hat der EVR Strukturen geschaffen, die ihm die Möglichkeit bieten, in dieser Liga spielen zu können. Wir haben rechtzeitig die Bewerbung für die DEL 2 abgegeben, sowie eine Kaution in Höhe von 25.000 € hinterlegt.

Wir haben eine Begeisterung bei den Zuschauern geweckt, die einer 2. Liga mehr als würdig ist und wir haben innerhalb von nur zwei Jahren wieder Vertrauen bei unseren Partnern zurück gewonnen sowie die Marke EVR wieder so attraktiv gemacht, dass sich keiner mehr um seinen Ruf fürchten muss, wenn er uns unterstützt. Der EVR hat alles getan, was in seiner Macht steht.

Nun bietet sich plötzlich die Möglichkeit – vorausgesetzt Heilbronn und Duisburg verzichten auf ihr Recht - auf die viele seit Jahren warten, aber leider liegt es nicht in der Hand des EVR, die finanziellen Voraussetzungen zu schaffen, sondern in der der Wirtschaft und auch die Politik muss jetzt entscheiden, ob Eishockey in Regensburg schon sehr schnell wieder in die Zweitklassigkeit zurückkehrt. Das Ganze wird und muss auch auf einem langfristigen sowie tragfähigen Konzept aufgebaut sein, um nicht nur kurzfristig den Aufenthalt in der DEL 2 zu gewährleisten.

Sportlich ist es mit Hilfe der genannten Mitteln machbar, noch eine konkurrenzfähige Mannschaft aufzustellen (ca. 500.000 € Mehraufwand). Des Weiteren ist es unerlässlich ca. 200.000 € in die Verwaltung und Organisation zu investieren um auch hier professionell arbeiten zu können, denn ein Zweitliga-Club kann definitiv nicht mehr ausschließlich ehrenamtlich geführt werden.

Wir werden versuchen, kurzfristig die Politik und unsere Partner zu mobilisieren, um gemeinsam zu entscheiden, auf welchem sportlichem Niveau die Stadt Regensburg den Eishockeysport haben möchte.“


Sollten sich neue Entwicklungen in dieser Angelegenheit aufzeigen oder gar eine endgültige Entscheidung fallen, wird der EV Regensburg umgehend darüber informieren.